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Das tapfere Schneiderlein

Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseum / Hanna Dose (CC BY-NC-SA)
An einem Sommermorgen saß(sit·zen) ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge気分よく und nähte aus Leibeskräften一生懸命. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab通りを下って und rief „gut Mus feil!いいジャム買わないか gut Mus feil!" Das klang聞こえる(klin·gen) dem Schneiderlein lieblich 心地よく in die Ohren, er steckte sein zartes Hauptきゃしゃな頭 zum Fenster hinaus窓の外に und rief hier heraufここだよ, liebe Frau, hier wird sie ihre Waare los." Die Frau stieg die drei Treppen3段の階段 mit ihrem schweren Korbe重いかご zu dem Schneider herauf und mußte die Töpfe sämmtlich vor ihm auspacken中身を取り出す. Er besah吟味する sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran鼻のそばで und sagte endlich „das Mus scheint mir gut, wieg (ab|wie·gen)sie mir doch vier Loth4オンス測って ab, liebe Frau, wenns auch ein Viertelpfund4分の1ポンド ist, kommt es mir nicht darauf anどうでも良い." Die Frau, welche gehofft hatte期待していた einen guten Absatz zu findenよい売れ行き, gab ihm was er verlangte求めたもの, gieng(fort|ge·hen) aber ganz ärgerlich und brummig腹を立て不機嫌 fort. „Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen私に神の祝福がもたらされる," rief das Schneiderlein, „und soll mir Kraft und Stärke能力と強さ geben," holteholen das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück切り分ける über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. „Das wird nicht bitter schmecken苦くない味," sprach er, „aber erst will ich den Wams fertig machen胴着を仕上げる, ehする前に ich anbeißeに噛みつく." Er legte das Brot neben sich, nähte(nä·hen) weiter und machte vor Freude immer größere Sticheうれしくてますます大きな縫い目.

Indeß(in·des·sen) stieg der Geruch von dem süßen Mus甘いジャのム香り hinauf an die Wand壁の下から上に, wo die Fliegen in großer Mengeそこにたくさんのハエ saßen止まっていた, so daß sie heran gelockt wurdenこちらに誘き寄せられ und sich scharenweiß darauf群れをなしてその上に nieder ließen降ろさせる. „Ei, wer hat euch eingeladen?" sprach das Schneiderlein, und jagte(fort|ja·gen) die ungebetenen Gäste招かれてもいないゲスト fort. Die Fliegen aber, die kein deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen追い返す, sondern kamen(wie·der|kom·men) in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber仕立て屋は虫の居所が悪くなる, es langteに手をやる aus seiner Hölle彼の窮地から nach einem Tuchlappen布雑巾, und „wart, ich will es euch geben!" schlug es unbarmherzig無慈悲に drauf. Als es abzog und zählteそれをはがし数える, so lagen(lie·gen) nicht weniger als sieben7匹もの..が vor ihm todt und streckten(stre·cken) die Beine. „Bist du so ein Kerl?"すごいやつ sprach er, und mußte selbst seine Tapferkeit bewundern毅然とした態度に感嘆する, „das soll die ganze Stadt erfahren知る." Und in der Hast急いで schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtelベルト, nähte ihn und stickte刺しゅうをする mit großen Buchstaben大きな文字で darauf: siebene auf einen Streich!一撃で七!" „Ei was Stadt!町だって!" sprach er weiter, „die ganze Welt solls erfahren!" und sein Herz wackelte揺れ動く ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen子羊のしっぽのように. Der Schneider band(bin·den) sich den Gürtel um den Leib, und wollte in die Welt hinaus外に出る, weil er meinte die Werkstätte仕事場 sei zu klein für seine Tapferkeit勇敢さ. Eh er abzog去る前に, suchte er im Haus herum ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte持っていけるもの, er fand aber nichts als einen alten Käs古いチーズ, den steckte er einポケットに入れる. Vor dem Thore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch茂みにいる gefangen hatte, der mußte zu dem Käse in die Tascheチーズのあるポケットの中. Nun nahm er den Weg tapfer勇敢に zwischen die Beine, und weil er leicht und behend軽くて機敏 war, fühlte(füh·len) er keine Müdigkeit疲れ.

...
Der Weg führte ihn auf einen Berg道は山道になる, und als er den höchsten Gipfel erreicht hatte頂上に着いたとき, so saß da ein gewaltiger Rieseものすごい巨人 und schaute(um|schau·en) sich ganz gemächlichすごくのんびりとして um. Das Schneiderlein giengに向かって行く beherzt毅然として auf ihn zu, redete ihn an und sprach „guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da, und besiehst注意深く見る dir die weitläuftige Welt広々とした世界? ich bin eben auf dem Wege dahin und will mich versuchen自分を試したい. Hast du Lust mit zu gehen?" Der Riese sah den Schneider verächtlichさげすむように an und sprach „du Lump!ろくでなし du miserabler Kerl!へっぽこ野郎" Das wäre!そうかな" antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock上着のボタンを外す auf und zeigte dem Riesen den Gürtel, „da kannst du lesen was ich für ein Mann bin.どんな男か" Der Riese las(le·sen)„siebene auf einen Streich," meinte das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte仕立て屋が殺したであろう人々, und kriegteを受ける ein wenig Respekt少しの敬意 vor dem kleinen Kerl. Dochだが wollte er ihn erst prüfenまず試す, nahm einen Stein in die Hand, und drückte押しつぶし ihn zusammen daß das Wasser heraus tropfte外へ滴り落ちる. „Das mach mir nach," sprach der Riese, „wenn du Stärke hast力を持っているなら." Ists weiter nichts?それだけ" sagte das Schneiderlein, „das ist bei unser einem Spielwerk遊びの行為," griff in die Tascheポケットに手を伸ばし, holte den weichen Käs柔らかいチーズ und drückte ihn daß der Saft heraus liefジュースが流れる(lau·fen). „Gelt," sprach er, „das war ein wenig besser?少しマシだろ" Der Riese wußte(wis·sen) nicht was er sagen sollte何を言うべき, und konnte es von dem Männlein nicht glauben信じられない. Da hob(auf|he·ben) der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, daß man ihn mit Augen kaum noch sehen konnteほとんど見ることができない: nun, du Erpelmännchenさあ、アヒルの小男, das thu mir nach.自分のように(tun)" „Gut geworfen," sagte der Schneider, „aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen落ちてくる müssen, ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wieder kommen;" griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh über seine Freiheit自由を喜ぶ, stieg auf, flog fort und kam nicht wieder. „Wie gefällt dir das Stückchen出来事, Kamerad?" fragte der Schneider. Werfen kannst du wohl快適に投げれる," sagte der Riese, aber nunけれども wollen wir sehen ob du im Stande bistできるかどうか etwas ordentliches zu tragenあるものをきちんと運ぶ."

Er führte(füh·ren) das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum強大な樫の木, der da gefällt切り倒されて(fäl·len) auf dem Boden lag, und sagte „wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Walde heraus tragen運びだす." „Gerne," antwortete der kleine Mann, „nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben子枝の節を持ち上げる und tragen, das ist doch das schwerste." Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, mußte den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendreinさらにおまけに forttragen運び去る. Es war da hinten ganz lustig und guter Dinge後ろでは楽しく良い事態, pfiff (pfei·fen)das Liedchen „es ritten drei Schneider zum Thore hinaus「3人の仕立て屋が門から出た」という歌," als wäre das Baumtragen ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs 少ししてから die schwere Last fortgeschleppt hatte重い荷物を引きずって行く(fort|schlep·pen), konnte nicht weiter und rief „hör, ich muß den Baum fallen lassen." Der Schneider sprang behendiglich herabすばやく(be·hend)飛び降りた(ab|sprin·gen), faßteつかむ den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätteそれを運んだかのように, und sprach zum Riesen „du bist ein so großer Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen." Sie giengen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbei kamen, faßte der Riese die Krone des Baums, wo die zeitigsten Früchte成熟した(zei·ti·gen)果物 hiengen(hän·gen), bog sie herab下へ曲げて(bie·gen), gab sie dem Schneider in die Hand und hieß(hei·ßen) ihn essen. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach弱すぎた um den Baum zu halten木を保持するには, und als der Riese los ließ, fuhr der Baum in die Höhe跳ね上がる(fah·ren), und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt跳ね上がる. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war負傷を受けずに落ちてくる(he·rab|fal·len), sprach der Riese „was ist das, hast du nicht Kraft die schwache Gerte zu halten?" An der Kraft fehlt es nicht,力は欠けてない(feh·len)" antwortete das Schneiderlein, „meinst du das wäre etwas für einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? ich bin über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch茂みのしたに schießen. Spring nach, wenn dus vermagstできるなら(ver·mö·gen)." Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen, sondern blieb in den Ästen hängen, also daßとなることによって das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt優位を保持する(be·hal·ten). Der Riese sprach „wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle洞窟 und übernachte bei uns泊まる(ü·ber·nach·ten)." Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der Höhle anlangten到着する, saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und (es·sen) davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte „es ist doch hier viel weitläuftigerはるかに広々とした als in meiner Werkstatt." Der Riese wies ihm ein Bett anベッドをあてがう(an|wei·sen) und sagte er sollte sich hineinlegen中に入り und ausschlafenぐっすり眠る. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, er legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke隅に潜り込む(krie·chen). Als es Mitternacht war, und der Riese meinte das Schneiderlein läge(lie·gen) in tiefem Schlafe, so stand er auf(auf|ste·hen), nahm eine große Eisenstange大きな鉄の棒 und schlug das Bett mit einem Schlag durch, und meinte er hätte dem Grashüpferバッタ den Garaus gemachtとどめを刺す. Mit dem frühsten Morgen giengen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig突然にすっかりご機嫌で und verwegen大胆不敵に daher geschrittenこちらへ歩いてくる(schrei·ten). Die Riesen erschracken驚く, fürchteten es schlüge sie alle todt全員を殺すのでは(tot|schla·gen) und liefenrt(fort|lau·fen) in einer Hast急いで fort.

Das Schneiderlein zog weiterへ移動する, immer seiner spitzen Nase nachとがった鼻の方へ. Nachdem es lange gewandert war長い間さまよった後(wan·dern), kam es in den Hof eines königlichen Palastes王様の宮殿の中庭, und da es Müdigkeit empfand,疲れを感じる(emp·fin·den) so legte es sich ins Gras und schlief ein(ein|schla·fen). Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten(be·trach·ten) es von allen Seiten四方から観察する und lasen auf dem Gürtel „siebene auf einen Streich." „Ach," sprachen sie, „was will der große Kriegsheld強い戦士 hier mitten im Frieden平和の真っ只中で? Das muß ein mächtiger Herr sein力ある君主に違いない." Sie giengen und meldeten es dem König, und meinten wenn Krieg ausbrechenもし戦争が突然に起こる(aus|bre·chen) sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher重要で役に立つ Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte決して去ることを許してはいけない. Dem König gefiel der Rath und er schickteに派遣する einen von seinen Hofleuten宮廷の1人 an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten軍隊務めを申し入れる. Der Abgesandte使者 blieb bei dem Schläfer stehen, wartete bis er seine Glieder手足 streckte(stre·cken) und die Augen aufschlug(auf|schla·gen), und brachte述べる dann seinen Antrag vor. Eben deshalbだからこそ bin ich hierher gekommen," antwortete er, „ich bin bereit in des Königs Dienste zu treten王への奉仕の準備." Also ward er ehrenvoll empfangen名誉をもって迎える und ihm eine besondere Wohnung angewiesen(an|wei·sen). Die Kriegsleute兵士たち aber waren dem Schneiderlein aufgesessen仕立て屋にだまされる(auf|sit·zen) und wünschten es wäre tausend Meilen weit weg. „Was soll daraus werden?" sprachen sie untereinanderお互いに, „wenn wir Zank mit ihm kriegen口げんかを喰らい und er haut zu殴りかかる(zu|hau·en), so fallen auf jeden Streich siebene一撃ごとに. Da kann unser einer nicht bestehen存続できない." Also faßten sie einen Entschluß決心する, begaben...へ赴く sich allesammtそろって zum König und baten um ihren Abschied免職を. „Wir sind nicht gemacht," sprachen sie, „neben einem Mann auszuhalten我慢する, der siebene auf einen Streich schlägt." Der König war traurig daß er um des Einen willen一人のために alle seine treuen Diener忠実な家来 verlieren sollte, wünschte daß seine Augen ihn nie gesehen hätten彼の目は彼を見たことがないことを und wäre ihn gerne wieder los gewesen追い払う. Aber er getraueteをあえてする sich nicht ihm den Abschied解任 zu geben, weil er fürchtete er möchteかもしれない ihn sammt...といっしょに seinem Volke todt schlagen und sich auf den königlichen Thron setzen. Er sann(sin·nen) lange hin und herあれやこれや, endlich fand er einen Rath. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen weil er ein so großer Kriegsheld wäre偉大ないくさの英雄, so wollte er ihm ein Anerbietenrt>お願い machen. In einem Walde seines Landes hausten暮らす(hau·sen) zwei Riesen, die mit Rauben Morden Sengen強盗、殺人、焦がす und Brennen großen Schaden stifteten大きな害を引き起こす(stif·ten): niemand dürfte sich ihnen nahen ohne sich in Lebensgefahr命を危険にさらすことなく zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen überwände und tödtete克服して殺した場合, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin唯一の娘を妻として geben und das halbe Königreich王国の半分 zur Ehesteuer結婚税; auch sollten hundert Reiter mit ziehen百人の騎手も共に移動する und ihm Beistand leisten援助を果たす(leis·ten). Das wäre so etwas für einen Mann, wie du bist,それは自分のような者ある" dachte das Schneiderlein, „eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage angeboten毎日あるものでない." „O ja," gab er zur Antwort, „die Riesen will ich schon bändigen静かにさせる, und habe die hundert Reiter dabei nicht nöthig: wer siebene auf einen Streich trifft一撃で七つもやっつける者, braucht sich vor zweien nicht zu fürchten二人を恐れる必要は."

Das Schneiderlein zog aus出発する, und die hundert Reiter folgten ihm. Als er zu dem Rand des Waldes森の端 kam, sprach er zu seinen Begleitern連れ „bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden終わらせる." Dann sprang er in den Wald hinein und schaute(um|schau·en) sich rechts und links um. Über ein Weilchenしばらくして erblickteを見つける er beide Riesen: sie lagen(lie·gen) unter einem Baume und schliefen(schla·fen) und schnarchtenいびきをかく dabeiその場で, daß sich die Äste auf und nieder bogen上下にたわむ(bie·gen). Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einem Ast枝をつたって bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam座り込む, und ließ dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen次々と胸の上に落とす. Der Riese spürte lange nichts長く感じなかった(spü·ren), doch endlich wachte er auf, stieß(an|sto·ßen) seinen Gesellen an und sprach „was schlägst du mich." „Du träumst(träu·men)," sagte der andere, „ich schlage dich nicht." Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf投げ下ろす der Schneider auf den zweiten einen Stein herab. „Was soll das?" rief der andere, „warum wirfst du mich?" „Ich werfe dich nicht," antwortete der erste und brummteぶつぶつ言う. Sie zankten sich eine Weile herum過ぎ去って, doch weil sie müde waren, ließen sies gut seinそれでよしとする, und die Augen fielen閉じる ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fieng sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus最も厚い石を選ぶ(aus|su·chen) und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt力一杯に auf die Brust. Das ist zu arg余りにひどい!" schrie叫ぶ er, sprang wie ein Unsinniger狂人のように auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum木に向けて daß dieser zitterte(zit·tern). Der andere zahlte mit gleicher Münze仕返しをした, und sie geriethen in solche Wuth激しい怒りに陥る, daß sie Bäume ausrissen木を引き抜く(aus|rei·ßen), auf einander los schlugen互いに殴り合う, so lang bis sie endlich beide zugleich todt auf die Erde fielen. Nun sprang das Schneiderlein herab. „Ein Glück nur," sprach es, „daß sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben根こそぎにしなかった, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchenリスのように auf einen andern springen müssen: doch unser einer ist flüchtig!" Es zog sein Schwert剣を抜いて und versetzte jedemほかの場所へ移す ein paar tüchtige Hiebe数回突き刺す in die Brust, dann gieng es hinaus zu den Reitern und sprach „die Arbeit ist gethan, ich habe beiden den Garaus gemachtにとどめを刺す: aber hart ist es hergegangen激し戦い, sie haben in der Noth Bäume ausgerissen und sich gewehrt窮地において木を引く抜き抵抗した, doch das hilft alles nichts wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt." „Seid ihr denn nicht verwundet負傷する?" fragten die Reiter. „Das hat gute Wege," antwortete der Schneider, kein Haar haben sie mir gekrümmt何一つ触れさせない." Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen彼を信じることを認めたくない und ritten in den Wald hinein: da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmend血の中に浮いている, und rings herum周囲に lagen die ausgerissenen Bäume. Das Schneiderlein verlangte要求する von dem König die versprochene Belohnung要求する, den aber reute後悔させる sein Versprechen und er sann思案する aufs neue改めて wie er sich den Helden英雄 vom Halse schaffen könnte. „Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst," sprach er zu ihm, „mußt du noch eine Heldenthat vollbringen英雄的行為を成し遂げる. In dem Walde läuft ein Einhorn一角獣, das großen Schaden anrichtet引き起こす, das mußt du erst einfangen." „Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sacheこれは私がやる." Er nahm sich einen Strick und eine Axtロープと斧 mit, gieng hinaus in den Wald, und hieß abermals dieもう一度命じる(hei·ßen), welche ihm zugeordnet waren彼に割り当てられた者に, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher, und sprang geradezu飛びかかる auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen.手数を掛けること無く突き刺す(auf|spie·ßen) Sachte, sachte慌てないで," sprach er, „so geschwind geht das nichtそんなに速くは進まない," blieb stehen und wartete bis das Thier ganz nahe warすぐそこに近づくまで, dann sprang er behendiglich hinter dem Baumすばやく木の後ろに. Das Einhorn rannte疾走する mit aller Kraft gegen den Baum und spießteに突き刺す sein Horn so fest in den Stamm堅い幹, daß es nicht Kraft genug hatte十分な力がなかった es wieder heraus zu ziehen引き抜く, und so war es gefangen. „Jetzt hab ich das Vöglein," sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb(hau·en) er mit der Axt das Horn aus dem Baum und als alles in Ordnung war führte(ab|füh·ren) er das Thier ab und brachte es dem König. Der König wollte ihm den verheißenen Lohn約束された報酬 noch nicht gewähren与えたくない, und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangenイノシシを捕らえる, das in dem Wald großen Schaden that; die Jäger sollten ihm Beistand leisten援助に服す. „Gerne," sprach der Schneider, „das ist ein Kinderspiel." Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie warens wohl zufrieden満足した, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen daß sie keine Lust hatten ihm nachzustellen追いかける. Als das Schwein den Schneider erblickte, lief駆け寄る es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen泡立つ口と尖った牙 auf ihn zu, und wollte ihn zur Erde werfen: der flüchtige Heldおおざっぱな英雄 aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war近くにあった, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinausすぐに窓の上でまた外に出た.

...
Das Schwein war hinter ihm her gelaufen, er aber hüpfte außen herumrt>外回りに飛んだ und schlug閉めた die Thüre hinter後ろのドア ihm zu; da war das wüthende Thier gefangen閉じ込められた, das viel zu schwer und unbehilflich war重すぎて役に立たない, um zu dem Fenster hinaus zu springen窓から飛び出すには. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mußten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen: der Held aber begab sich zum Könige王のところへ行った(be·ge·ben), der nun, er mochte wollen oder nicht好むと好まざるとにかかわらず, sein Versprechen halten mußte und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab引き渡す.

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Hätte er gewußt daß kein Kriegsheld sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem Schneider ein König gemacht.
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Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht wie ihr Gemahl im Traume sprach夫が夢の中で話すのを聞いた „Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen胴着を作ってくれそれからズボンを繕う, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagenエレ尺は横っ面をなぐる." Da merkte sie in welcher Gasse der junge Herr geboren warどのような路地で若い王はうまれたか, klagte訴える am andern Morgen ihrem Vater ihr Leid彼女の悲しみ und bat(bit·ten) er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anders als ein Schneider wäre彼は仕立て屋に過ぎない. Der König sprach ihr Trost zu慰めの言葉をかける(zu|spre·chen) und sagte „laß in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt遠い世界に連れだす." Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger王様の鎧持 aber, der alles mit angehört hatte全てに所属している, war dem jungen Herrn gewogen若い主人に好意的な und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag全ての陰謀をこっそり知らせる. „Dem Ding will ich einen Riegel vorschiebenをそれ以上やらせない," sagte das Schneiderlein. Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett: als sie glaubte er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Thüre und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte..のふりをする als wenn es schliefまるで眠っていたかのように, fieng an mit heller Stimmeはっきりとした声で zu rufen „Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! ich habe siebene mit einem Streich getroffen, zwei Riesen getödtet, ein Einhorn fortgeführt, und ein Wildschwein gefangen, und sollte mich vor denen fürchtenその者に私が恐れるであろうか, die draußen vor der Kammer stehen!部屋の外に立つ者" Als diese den Schneider also sprechen hörten仕立て屋が話すのを聞いたとき, überkam sie eine große Furcht大きな恐怖が襲う, sie liefen彼らは走り去った als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäreまるで野生の軍隊が彼らの後ろにいるかのように, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König.