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Der Räuberbräutigam

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Es war einmal ein Müller, der hatte eine schöne Tochter, und als sie herangewachsen成長する(he·ran|wach·sen*) war, so wünschte(wün·schen) er, sie wäre versorgt und gut verheiratet: er dachte "kommt ein ordentlicher Freier und hält um sie an彼女と結婚の許しを求める, so will ich sie ihm geben." Nicht lange, so kam ein Freier, der schien..に見える sehr reich zu sein, und da der Müller nichts an ihm auszusetzen非の打ち所がない wußte, so versprach er ihm seine Tochter. Das Mädchen aber hatte ihn nicht so recht lieb, wie eine Braut ihren Bräutigam花婿 lieb haben soll, und hatte kein Vertrauen信頼 zu ihm: sooft...するたびに sie ihn ansah oder an ihn dachte, fühlte sie ein Grauen恐怖 in ihrem Herzen彼女の心の中で. Einmal sprach er zu ihr "du bist meine Braut und besuchst mich nicht einmal." Das Mädchen antwortete "ich weiß nicht, wo Euer Haus ist." Da sprach der Bräutigam "mein Haus ist draußen im dunkeln Wald." Es suchte Ausreden言い訳 und meinte, es könnte den Weg dahin nicht finden.

Der Bräutigam sagte "künftigen Sonntag次の日曜日 mußt du hinaus zu mir kommen, ich habe die Gäste schon eingeladen, und damit du den Weg durch den Wald森を抜ける道 findest, so will ich dir Asche streuenをまく." Als der Sonntag kam und das Mädchen sich auf den Weg machen出かける sollte, ward(wer·den*) ihm so angst, es wußte selbst nicht recht, warum, und damit es den Weg bezeichnenを示す könnte, steckte es sich beide Taschen voll Erbsen und Linsenエンドウ豆とレンズ豆. An dem Eingang des Waldes war Asche gestreut, der ging es nachあとをたどる(nach|ge·hen), warf(wer·fen) aber bei jedem Schritt一歩ごとに rechts und links ein paar Erbsen auf die Erde. Es ging fast den ganzen Tag, bis es mitten in den Wald kam, wo er am dunkelsten war, da stand ein einsames Haus, das gefiel(ge·fal·len) ihm nicht, denn es sah so finster真っ暗な und unheimlich不気味な aus. Es trat hinein, aber es war niemand darin und herrschte支配する(herr·schen) die größte Stille. Plötzlich rief eine Stimme

"kehr um(um|keh·ren) , kehr um, du junge Braut,

du bist in einem Mörderhaus."

Das Mädchen blickte auf(auf|bli·cken) und sah, daß die Stimme von einem Vogel kam, der da in einem Bauer鳥かご an der Wand hing. Nochmals rief er

"kehr um, kehr um, du junge Braut,

du bist in einem Mörderhaus."

Da ging die schöne Braut weiter aus einer Stube in die andere部屋から部屋へ und ging durch das ganze Haus, aber es war alles leer und keine Menschenseele zu finden人っ子一人いない .

Illustration von Arthur Rackham, 1917
Endlich kam sie auch in den Keller, da saß eine steinalte Frau年老いた女性, die wackelte mitを振る(wa·ckeln) dem Kopfe. "Könnt Ihr mir nicht sagen," sprach das Mädchen, "ob mein Bräutigam hier wohnt?" - "Ach, du armes Kind," antwortete die Alte, "wo bist du hingeraten!どこに来たの du bist in einer Mördergrube. Du meinst, du wärst eine Braut, die bald Hochzeit macht, aber du wirst die Hochzeit mit dem Tode死を伴う結婚 halten. Siehst du, da hab ich einen großen Kessel大釜 mit Wasser aufsetzen müssen, wenn sie dich in ihrer Gewalt haben支配下にある, so zerhacken切り刻む sie dich ohne Barmherzigkeit情け容赦なく, kochen dich und essen dich, denn es sind Menschenfresser人食い人種. Wenn ich nicht~しなければ Mitleid mit dir habe気の毒に思い und dich rette, so bist du verloren絶望的."

Darauf führte es die Alte hinter ein großes Faß大きな樽, wo man es nicht sehen konnte. "Sei wie ein Mäuschen still," sagte sie, "rege dich身動きする(re·gen) nicht und bewege dich(be·we·gen) nicht, sonst ists um dich geschehenもう駄目である. Nachts, wenn die Räuber schlafen, wollen wir entfliehen逃走する, ich habe schon lange auf eine Gelegenheit gewartet(war·ten)." Kaum war das...やいなや geschehen, so kam die gottlose Rotte nach Haus. Sie brachten eine andere Jungfrau mitgeschleppt引ずる, waren trunken und hörten nicht aufに耳を傾けないSchreien und Jammern叫び声や嘆き. Sie gaben ihr Wein zu trinken, drei Gläser voll, ein Glas weißen, ein Glas roten und ein Glas gelben, davon zersprangぷつんと切れる(zer·sprin·gen) ihr das Herz. Darauf rissen引きはがす(ab|rei·ßen) sie ihr die feinen Kleider ab, legten sie auf einen Tisch, zerhackten(zer·ha·cken) ihren schönen Leib in Stücke und streuten Salz darüber. Die arme Braut hinter dem Faß zitterte震える(zit·tern) und bebteひどく怖がる(be·ben), denn sie sah wohl, was für ein Schicksal ihr die Räuber zugedacht hatten. Einer von ihnenそのうちの1人 bemerkte an dem kleinen Finger der Gemordeten einen goldenen Ring, und als er sich nicht gleich abziehen抜き取る(ab|zie·hen*) ließ, so nahm er ein Beil手斧 und hackte切り落とす(ab|ha·cken) den Finger ab: aber der Finger sprang in die Höhe über das Faß hinwegを越えて und fiel der Braut gerade in den Schoßの懐に転がり込む. Der Räuber nahm ein Licht und wollte ihn suchen, konnte ihn aber nicht finden. Da sprach ein anderer "hast du auch schon hinter dem großen Fasse gesucht?" Aber die Alte rief "kommt und eßt, und laßt das Suchen bis morgen: der Finger läuft逃げ去る(fort|lau·fen) euch nicht fort."

Da sprachen die Räuber "die Alte hat recht," ließenをやめる(ab|las·sen) vom Suchen ab, setzten sich zum Essen, und die Alte tröpfelte垂らす ihnen einen Schlaftrunk寝酒 in den Wein, daß sie sich bald in den Keller hinlegten横になる, schliefen und schnarchtenいびきをかく. Als die Braut das hörte, kam sie hinter dem Faß hervor, und mußte über die Schlafenden wegschreiten跨ぐ(schreiten), die da reihenweise列をなして auf der Erde lagen, und hatte große Angst, sie möchte...かもしれない einen aufwecken. Aber Gott half ihr, daß sie glücklich durchkam通り抜ける(durch|kom·men), die Alte stieg mit ihr hinauf, öffnete die Türe, und sie eilten急いで行く, so schnell sie konnten, aus der Mördergrube fort. Die gestreute Asche hatte der Wind weggeweht吹飛ばすt, aber die Erbsen und Linsen hatten gekeimt発芽する(kei·men) und waren aufgegangen芽を出す, und zeigten im Mondschein den Weg. Sie gingen die ganze Nacht, bis sie morgens in der Mühle ankamen. Da erzählte das Mädchen seinem Vater alles, wie es sich zugetragen(zu|tra·gen) hatte.

Als der Tag kam, wo...するとき die Hochzeit sollte gehalten werden, erschien der Bräutigam, der Müller aber hatte alle seine Verwandte und Bekannte親戚や知人 einladen lassen. Wie sie bei Tische saßen, ward einem jeden aufgegebenを課す, etwas zu erzählen. Die Braut saß still und redete nichts. Da sprach der Bräutigam zur Braut "nun, mein Herz, weißt du nichts? erzähl uns auch etwas." Sie antwortete "so will ich einen Traum erzählen. Ich ging allein durch einen Wald und kam endlich zu einem Haus, da war keine Menschenseele darin, aber an der Wand war ein Vogel in einem Bauer, der rief

"kehr um, kehr um, du junge Braut,

du bist in einem Mörderhaus."

Und rief es noch einmal. Mein Schatz貴方, das träumte mir nur. Da ging ich durch alle Stuben, und alle waren leer, und es war so unheimlich darin; ich stieg endlich hinab下へ in den Keller, da saß eine steinalte Frau darin, die wackelte mit dem Kopfe. Ich fragte sie "wohnt mein Bräutigam in diesem Haus?" Sie antwortete "ach, du armes Kind, du bist in eine Mördergrube強盗の巣 geraten, dein Bräutigam wohnt hier, aber er will dich zerhacken und töten, und will dich dann kochen und essen." Mein Schatz, das träumte mir nur. Aber die alte Frau versteckte mich hinter ein großes Faß, und kaum war ich da verborgen隠す(ver·ber·gen), so kamen die Räuber heim und schleppten eine Jungfrau mit sich, der gaben sie dreierlei Wein3種類のワイン zu trinken, weißen, roten und gelben, davon zersprang ihr das Herz. Mein Schatz, das träumte mir nur. Darauf zogen sie ihr die feinen Kleider ab, zerhackten ihren schönen Leib auf einem Tisch in Stücke und bestreuten(be·streu·en) ihn mit Salz. Mein Schatz, das träumte mir nur. Und einer von den Räubern sah, daß an dem Goldfinger noch ein Ring steckte, und weil er schwer abzuziehen war, so nahm er ein Beil und hieb(ab|hau·en) ihn ab, aber der Finger sprang in die Höhe und sprang hinter das große Faß und fiel mir in den Schoß. Und da ist der Finger mit dem Ring." Bei diesen Worten zog sie ihn hervor und zeigte ihn den Anwesenden出席者.

Der Räuber, der bei der Erzählung ganz kreideweiß灰のように青ざめ geworden war, sprang auf(auf|sprin·gen) und wollte entfliehen逃れる , aber die Gäste hielten ihn fest拘禁する(fest|hal·ten) und überlieferten伝える(ü·ber·lie·fern) ihn den Gerichten. Da ward er und seine ganze Bande für ihre Schandtaten汚行 gerichtet裁く(rich·ten).