Trainieren Ihr Hörverstehen

        

Rumpelstilzchen

Bild: Kurt Rübner (1875 - 1965)
Es war einmal ein Müller, der war arm, aber er hatte eine schöne Tochter. Nun traf es sich, daß er mit dem König zu sprechen kam, und um sich ein Ansehen zu geben, sagte er zu ihm: "Ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen." Der König sprach zum Müller: "Das ist eine Kunst,難しい die mir wohl gefällt, wenn deine Tochter so geschickt器用な ist, wie du sagst, so bring sie morgen in mein Schloß, da will ich sie auf die Probe stellen.を試す"

Als nun das Mädchen zu ihm gebracht ward, führte er es in eine Kammer, die ganz voll Stroh lag, gab ihr Rad und Haspel糸車と巻き枠 und sprach: "Jetzt mache dich an die Arbeit, und wenn du diese Nacht durch bis morgen früh dieses Stroh nicht zu Gold versponnen hast, so mußt du sterben." Darauf schloß(zu|schlie·ßen) er die Kammer selbst zu, und sie blieb allein darin. Da saß nun die arme Müllerstochter und wußte um ihr Leben keinen Rat手段: sie verstand gar nichts davon, wie man Stroh zu Gold spinnen konnte, und ihre Angst ward immer größer, daß sie endlich zu weinen anfing. Da ging(auf|ge·hen) auf einmal die Türe auf, und trat ein kleines Männchen herein und sprach: "Guten Abend, Jungfer Müllerin, warum weint Sie so sehr?"

"Ach," antwortete das Mädchen, "ich soll Stroh zu Gold spinnen und verstehe das nicht." Sprach das Männchen: "Was gibst du mir, wenn ich dirs spinne?" - "Mein Halsband," sagte das Mädchen. Das Männchen nahm das Halsband, setzte sich vor das Rädchen, und schnurr,回す(schnü·ren) schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war die Spule voll. Dann steckte上げて留める(auf|ste·cken) es eine andere auf, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war auch die zweite voll: und so gings fort(fort|ge·hen) bis zum Morgen, da war alles Stroh versponnen, und alle Spulen waren voll Gold.

Bei Sonnenaufgang kam schon der König, und als er das Gold erblickte, erstaunte驚く(er·stau·nen) er und freute sich, aber sein Herz ward nur noch geldgieriger.お金に貪欲 Er ließ die Müllerstochter in eine andere Kammer voll Stroh bringen, die noch viel größer war, und befahl ihr, das auch in einer Nacht zu spinnen, wenn ihr das Leben lieb wäre. Das Mädchen wußte sich nicht zu helfen und weinte, da ging abermals die Türe auf, und das kleine Männchen erschien(er·schei·nen) und sprach: "Was gibst du mir, wenn ich dir das Stroh zu Gold spinne?"

"Meinen Ring von dem Finger," antwortete das Mädchen. Das Männchen nahm den Ring, fing wieder an zu schnurren mit dem Rade und hatte bis zum Morgen alles Stroh zu glänzendem輝かしい Gold gesponnen. Der König freute sich über die Maßen bei dem Anblick, war aber noch immer nicht Goldes satt,お金に満ち足りない sondern ließ die Müllerstochter in eine noch größere Kammer voll Stroh bringen und sprach: "Die mußt du noch in dieser Nacht verspinnen: gelingtうまくいく(ge·lin·gen) dir's aber, so sollst du meine Gemahlin werden." - "Wenn's auch eine Müllerstochter ist,たとえそれが粉屋の娘であったとしても" dachte er, "eine reichere Frau finde ich in der ganzen Welt nicht." Als das Mädchen allein war, kam das Männlein zum drittenmal wieder und sprach: "Was gibst du mir, wenn ich dir noch diesmal das Stroh spinne?" - "Ich habe nichts mehr, das ich geben könnte," antwortete das Mädchen. "So versprich mir,約束して wenn du Königin wirst, dein erstes Kind." - "Wer weiß, wie das noch geht," dachte die Müllerstochter und wußte sich auch in der Not苦境の時に nicht anders zu helfen; sie versprach also dem Männchen, was es verlangte,ほしがる und das Männchen spann(spin·nen) dafür noch einmal das Stroh zu Gold. Und als am Morgen der König kam und alles fand, wie er gewünscht hatte, so hielt(hal·ten) er Hochzeit mit ihr, und die schöne Müllerstochter ward eine Königin.

Über ein Jahr brachte sie ein schönes Kind zur Welt und dachte gar nicht mehr an das Männchen: da trat es plötzlich in ihre Kammer und sprach: "Nun gib mir, was du versprochen hast." Die Königin erschrak und bot(an|bie·ten) dem Männchen alle Reichtümer富(Reich·tum) des Königreichs an, wenn es ihr das Kind lassen wollte: aber das Männchen sprach: "Nein, etwas Lebendes生きているもの ist mir lieber als alle Schätze der Welt." Da fing die Königin so an zu jammern嘆く und zu weinen, daß das Männchen Mitleiden同情 mit ihr hatte: "Drei Tage will ich dir Zeit lassen," sprach er, "wenn du bis dahinそのときまで meinen Namen weißt, so sollst du dein Kind behalten."

Nun besann(be·sin·nen) sich die Königin die ganze Nacht über auf alle Namen, die sie jemalsこれまで gehört hatte, und schickte einen Boten使いの者 über Land, der sollte sich erkundigen尋ねる weit und breit,いたるところで was es sonst nochそのほかに für Namen gäbe. Als am andern Tag das Männchen kam, fing sie an mit Kaspar, Melchior, Balzer, und sagte暗唱する(her|sa·gen) alle Namen, die sie wußte, nach der Reihe順番に her, aber bei jedemその都度 sprach das Männlein: "So heiß ich nicht." Den zweiten Tag ließ sie in der Nachbarschaft近所の人々 herumfragen,(um|fra·gen) wie die Leute da genannt würden, und sagte dem Männlein die ungewöhnlichsten普通でない und seltsamsten奇妙な Namen vor "Heißt du vielleicht Rippenbiest oder Hammelswade oder Schnürbein?" Aber es antwortete immer: "So heiß ich nicht."

Den dritten Tag kam der Bote wieder zurück und erzählte: "Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich da ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerlichesこっけいな Männchen, hüpfte飛び跳ねる(hüp·fen) auf einem Bein片足で und schrie: "Heute back焼く(ba·cken) ich, Morgen brau ich, Übermorgen明後日 hol連れて来る(ho·len) ich der Königin ihr Kind; Ach, wie gut ist, daß niemand weiß, daß ich Rumpelstilzchen heiß!という名である(hei·ßen)" Da könnt ihr denken,想像 し て wie die Königin froh war, als sie den Namen hörte, und als bald hernachそのあとで das Männlein hereintrat(he·rein|tre·ten) und fragte: "Nun, Frau Königin, wie heiß ich?" fragte sie erst: "Heißest du Kunz?" - "Nein." - "Heißest du Heinz?" - "Nein." - "Heißt du etwa Rumpelstilzchen?"

"Das hat dir der Teufel悪魔 gesagt, das hat dir der Teufel gesagt," schrie das Männlein und stieß(sto·ßen) mit dem rechten Fuß vor Zorn怒りで so tief in die Erde, daß es bis an den Leib腰まで hineinfuhr,運び入れる(ein|fah·ren) dann packte es in seiner Wut怒って den linken Fuß mit beiden Händen両手で und riß引きちぎる(rei·ßen) sich selbst mitten entzwei.(真ん中で)半分に