Schneewittchen
Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab.
Da saß eine Königin an einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und nähtert>(nä·hen).
Und wie sie so nähte und nach dem Schnee aufblickte, stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee.
Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah, dachte sie bei sich:
Hätt' ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen!
Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz und ward darum Schneewittchen genannt.
Und wie das Kind geboren war, starb die Königin.
Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin.
Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden.
Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete der Spiegel:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."
Da war sie zufrieden, denn sie wußte, daß der Spiegel die Wahrheit sagte. Schneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner, und als es sieben Jahre alt war, war es so schön, wie der klare Tag und schöner als die Königin selbst. Als diese einmal ihren Spiegel fragte:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete er:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr."
Da erschrak die Königin und ward gelb und grün vor Neid. Von Stund an, wenn sie Schneewittchen erblickte, kehrte sich ihr das Herz im Leibe herum - so haßte sie das Mädchen. Und der Neid und Hochmut wuchsen wie ein Unkraut in ihrem Herzen immer höher, daß sie Tag und Nacht keine Ruhe mehr hatte. Da rief sie einen Jäger und sprach: "Bring das Kind hinaus in den Wald, ich will's nicht mehr vor meinen Augen sehen. Du sollst es töten und mir Lunge und Leber zum Wahrzeichen mitbringen." Der Jäger gehorchte und führte es hinaus, und als er den Hirschfänger gezogen hatte und Schneewittchens unschuldiges Herz durchbohren wollte, fing es an zu weinen und sprach: "Ach, lieber Jäger, laß mir mein Leben! Ich will in den wilden Wald laufen und nimmermehr wieder heimkommen." Und weil es gar so schön war, hatte der Jäger Mitleiden und sprach: "So lauf hin, du armes Kind!" Die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben, dachte er, und doch war's ihm, als wäre ein Stein von seinem Herzen gewälzt, weil er es nicht zu töten brauchte. Und als gerade ein junger Frischling dahergesprungen kam, stach er ihn ab, nahm Lunge und Leber heraus und brachte sie als Wahrzeichen der Königin mit. Der Koch mußte sie in Salz kochen, und das boshafte Weib
Nun war das arme Kind in dem großen Wald mutterseelenalleinまったく独りぼっちで ,
und ward ihm so angst, daß es alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wußte, wie es sich helfen sollte.
Da fing es an(an|fan·gen) zu laufen und lief(lau·fen) über die spitzen Steine und durch die Dornenいばら , und die wilden Tiere sprangen an ihm vorbei, aber sie taten(tun) ihm nichts.
Es lief, so lange nur die Füße noch fortkonnten足が歩ける限り , bis es bald Abend werden wollte.
Da sah es ein kleines Häuschen und ging hinein, sich zu ruhen.
In dem Häuschen war alles klein, aber so zierlich小さくて愛らしい und reinlichきちんとした , daß es nicht zu sagen ist話せないほど .
Da stand ein weißgedecktes Tischlein白いテーブルクロスをかけたテーブル mit sieben kleinen Tellern,
jedes Tellerlein mit seinem Löffelein, ferner更に sieben Messerlein und Gäblelein und sieben Becherleinコップ .
An der Wand waren sieben Bettlein nebeneinander aufgestellt並べる(auf|stel·len) und schneeweiße Lakenシーツ darüber gedeckt(de·cken) .
Schneewittchen, weil es so hungrig und durstig war, aß von jedem Tellerlein ein wenig Gemüs'野菜 und Brot und trank aus jedem Becherlein einen Tropfen Wein;
denn es wollte nicht einem alles wegnehmen取り去る .
Hernachそのあと , weil es so müde war, legte es sich in ein Bettchen, aber keins paßte(pas·sen) ;
das eine war zu lang, das andere zu kurz, bis endlich das siebente recht war; und darin blieb es liegen, befahl sich Gott und schlief ein(ein|schla·fen) .
Als es ganz dunkel geworden war, kamen die Herren von dem Häuslein小屋の持ち主 ,
das waren die sieben Zwerge, die in den Bergen nach Erz hackten鉱石を切り出す und gruben(gra·ben) .
Sie zündeten(an|zün·den) ihre sieben Lichtleinろうそく an, und wie es nun hell im Häuslein ward, sahen sie, daß jemand darin gesessen war,
denn es stand nicht alles so in der Ordnung正常でない , wie sie es verlassen hatten去った時より .
Der erste sprach:
"Wer hat auf meinem Stühlchen gesessen?'(sit·zen)
Der zweite: "Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?(es·sen) "
Der dritte: "Wer hat von meinem Brötchen genommen?(neh·men) "
Der vierte: "Wer hat von meinem Gemüschen gegessen?"
Der fünfte: "Wer hat mit meinem Gäbelchen gestochen?(ste·chen) "
Der sechste: "Wer hat mit meinem Messerchen geschnitten?(schnei·den) "
Der siebente: "Wer hat aus meinem Becherlein Getrunken?(trin·ken) "
Dann sah(um|se·hen) sich der erste um und sah, daß auf seinem Bett eine kleine Delle凹み war, da sprach er:
"Wer hat in mein Bettchen getreten?" Die anderen kamen gelaufen und riefen: "In meinem hat auch jemand Gelegen!(lie·gen) "
Der siebente aber, als er in sein Bett sah, erblickte Schneewittchen, das lag darin und schlief.
Nun rief er die andern, die kamen herbeigelaufen und schrien(schrei·en) vor Verwunderung驚いて , holten ihre sieben Lichtlein und beleuchtetenを照らす(be·leuch·ten) Schneewittchen.
"Ei, du mein Gott! Ei, du mein Gott!" riefen sie, "was ist das Kind so schön!"
Und hatten so große Freude, daß sie es nicht aufweckten,(auf|we·cken) sondern im Bettlein fortschlafen ließen.(las·sen)
Der siebente Zwerg aber schlief bei seinen Gesellen,仲間 bei jedemそれぞれ eine Stunde, da war die Nacht herum.過ぎ去る
Als es Morgen war, erwachte Schneewittchen, und wie es die sieben Zwerge sah, erschrak es.
Sie waren aber freundlich und fragten: "Wie heißt du?" -
"Ich heiße Schneewittchen," antwortete es.
"Wie bist du in unser Haus gekommen?" sprachen weiter die Zwerge.
Da erzählte es ihnen, daß seine Stiefmutter継母 es hätte wollen umbringen殺害する(um|brin·gen) lassen, der Jäger hätte ihm aber das Leben geschenkt,命を救った
und da wär' es gelaufen den ganzen Tag, bis es endlich ihr Häuslein gefunden hätte.
Die Zwerge sprachen: "Willst du unsern Haushalt versehen,を果たす kochen, betten, waschen, nähen und stricken,編み物をする und willst du alles ordentlichきちんとかたづける und reinlich清潔に halten,
so kannst du bei uns bleiben, und es soll dir an nichts fehlen." -
"Jaa, sagte Schneewittchen, "von Herzen gern!" und blieb bei ihnen.
Es hielt(hal·ten) ihnen das Haus in Ordnung.
Morgens gingen sie in die Berge und suchten Erz und Gold, abends kamen sie wieder, und da mußte ihr Essen bereit sein.
Den ganzen Tag über一日中 war das Mädchen allein;
da warnten(war·nen) es die guten Zwerglein und sprachen: "Hüteに用心する dich vor deiner Stiefmutter,
die wird bald wissen, daß du hier bist; laß ja niemand herein!
Die Königin aber, nachdem sie Schneewittchens Lunge und Leber glaubte gegessen zu haben, dachte nicht anders, als sie wäre wieder die Erste und Allerschönste,この上なく美しい
trat vor ihren Spiegel und sprach:
"Spieglein, Spieglein. an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Da antwortete der Spiegel:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
Aber Schneewittchen über den Bergen Bei den sieben Zwergen Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Da erschrak(er·schre·cken) sie, denn sie wußte, daß der Spiegel keine Unwahrheitうそ sprach, und merkte, daß der Jäger sie betrogenをだます(be·trü·gen) hatte und Schneewittchen noch am Leben war.
Und da sann思案する(sin·nen) und sannをもくろむ sie aufs neue, wie sie es umbringen wollte; denn so langeの間は sie nicht die Schönste war im ganzen Land, ließ ihr der Neid keine Ruhe.
Und als sie sich endlich etwas ausgedacht思いつく(aus|den·ken) hatte, färbte sie sichに色を塗る(fär·ben) das Gesicht und kleidete sich服装をする wie eine alte Krämerin小売商 und war ganz unkenntlich.見分けられない
In dieser Gestalt格好 ging sie über die sieben Berge zu den sieben Zwergen, klopfte an die Türe und rief:
"Schöne Ware feil!売り物 feil!" Schneewittchen guckte zum Fenster hinaus und rief: "Guten Tag, liebe Frau! Was habt Ihr zu verkaufen?" -
"Gute Ware," antwortete sie, "Schnürriemen靴ひも von allen Farben," und holte einen hervor, der aus bunter Seideカラフルな絹 geflochten(flech·ten) war.
Die ehrliche正直な Frau kann ich hereinlassen, dachte Schneewittchen, riegelteかんぬきを外す(auf|rie·geln) die Türe auf und kaufte sich den hübschen Schnürriemen.
"Kind," sprach die Alte, "wie du aussiehst!に見える Komm, ich will dich einmal ordentlich schnüren."
Schneewittchen hatte kein Arg, stellte sich vor sie und ließ sich mit dem neuen Schnürriemen schnüren.
Aber die Alte schnürte geschwindすばやいく und schnürte so fest, daß dem Schneewittchen der Atem verging息を切らす(ver·ge·hen) und es für tot hinfiel.
"Nun bist du die Schönste gewesen," sprach sie und eilte(ei·len)く hinaus.
Nicht lange darauf,間もなく zur Abendzeit, kamen die sieben Zwerge nach Haus;
aber wie erschraken sie, als sie ihr liebes Schneewittchen auf der Erde地面にく liegen sahen, und es regte身動き(re·gen)く und bewegte(be·we·gen) sich nicht, als wäre es tot.
Sie hoben es in die Höhe, und weil sie sahen, daß es zu fest geschnürt war, schnitten sie den Schnürriemen entzwei;ばらばらに
da fing es an ein wenig zu atmen und ward nach und nach次第にく wieder lebendig.生き生きとした
Als die Zwerge hörten, was geschehen war, sprachen sie: "Die alte Krämerfrau war niemand alsにほかならない die gottlose Königin.
Hüte dich und laß keinen Menschen herein, wenn wir nicht bei dir sind!"
Das böse Weib aber, als es nach Haus gekommen war, ging vor den Spiegel und fragte:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Da antwortete er wie sonst:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber Schneewittchen über den Bergen Bei den sieben Zwergen Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Als sie das hörte, lief ihr alles Blut zum Herzen心臓に , so erschrak sie, 'denn sie sah wohl, daß Schneewittchen wieder lebendig geworden war.
"Nun aber," sprach sie," will ich etwas aussinnen, das dich- zugrunde richtenを滅ぼす soll,"
und mit Hexenkünsten魔法の力(Kunst)く , die sie verstand, machte sie einen giftigen Kamm.有毒な櫛
Dann verkleidete変装する sie sich und nahm die Gestalt eines anderen alten Weibes an.
So ging sie hin über die sieben Berge zu den sieben Zwergen, klopfte(klop·fen) an die Türe und rief:
"Gute Ware feil! feil!" Schneewittchen schaute heraus und sprach:
"Geht nur weiter行って , ich darf niemand hereinlassen!" -
"Das Ansehen wird dir doch erlaubt(er·lau·ben)く sein," sprach die Alte, zog den giftigen Kamm heraus und hielt ihn in die Höhe.
Da gefiel(ge·fal·len) er dem Kinde so gut, daß es sich betören ließ惑わされるく und die Türe öffnete.
Als sie des Kaufs買うこと einig waren,が一致するく sprach die Alte:
"Nun will ich dich einmal ordentlich kämmen."
Das arme Schneewittchen dachte an nichts, ließ die Alte gewähren,をかなえる(ge·wäh·ren) aber kaumするやいなや hatte sie den Kamm in die Haare gesteckt, als das Gift darin wirkte(wir·ken) und das Mädchen ohne Besinnung意識 niederfiel.(nie·der|fal·len)
"Du Ausbund von Schönheit,美の権化のような者 " sprach das boshafte Weib, "jetzt ist's um dich geschehen,はもう駄目である " und ging fort.
Zum Glück aber war es bald Abend, wo die sieben Zwerglein nach Haus kamen.
Als sie Schneewittchen wie tot auf der Erde liegen sahen, hatten sie gleich die Stiefmutter in Verdacht, suchten nach und fanden den giftigen Kamm.
Und kaum hatten sie ihn herausgezogen,(aus|zie·hen) so kam Schneewittchen wieder zu sich und erzählte, was vorgegangen war.起こった事(vor|ge·hen)
Da warnten sie es noch einmal, auf seiner Hutに用心する zu sein und niemand die Türe zu öffnen.
Die Königin stellte sich daheim vor den Spiegel und sprach:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Da antwortete er wie vorher:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber Schneewittchen über den Bergen Bei den sieben Zwergen Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Als sie den Spiegel so reden hörte, zitterte(zit·ter·ten) und bebte身を震わす sie vor Zorn.怒り ,Schneewittchen soll sterben," rief sie, "und wenn es mein eigenes Leben kostet!たとえ自分の命がかかっても "
Darauf ging sie in eine ganz verborgene,人目につかない einsame Kammer, wo niemand hinkam, und machte da einen giftigen, giftigen Apfel.
Äußerlich外見上 sah er schön aus, weiß mit roten Backen, daß jeder, der ihn erblickte, Lust欲求 danach bekam,(be·kom·men) aber wer ein Stückchen一口 davon aß, der mußte sterben.
Als der Apfel fertig war, färbte sie sich das Gesicht und verkleidete sich in eine Bauersfrau,
und so ging sie über die sieben Berge zu den sieben Zwergen.
Sie klopfte an. Schneewittchen streckte den Kopf zum Fenster heraus und sprach:
" Ich darf keinen Menschen einlassen, die sieben Zwerge haben mir's verboten!" -
"Mir auch recht," antwortete die Bäuerin, "meine Äpfel will ich schon loswerden.売り払う(los|wer·den) Da, einen will ich dir schenken." - "Nein," sprach Schneewittchen,
"ich darf nichts annehmen!" -
"Fürchtest du dich vor Gift?" sprach die Alte, "siehst du, da schneide ich den Apfel in zwei Teile;
den roten Backen赤い面 iß, den weißen will ich essen "
Der Apfel war aber so künstlich上手に gemacht, daß der rote Backen allein vergiftet毒入り war.
Schneewittchen lusterte(lüs·tern) den schönen Apfel an, und als es sah, daß die Bäuerin davon aß, so konnte es nicht länger widerstehen,もう我慢ができない streckte伸ばす die Hand hinaus und nahm die giftige Hälfte.
Kaum aber hatte es einen Bissen一口 davon im Mund, so fiel(nie·der|fal·len) es tot zur Erde nieder.
Da betrachteteじっと見る es die Königin mit grausigen恐ろしい Blicken und lachte überlaut大声で und sprach:
"Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz! Diesmal können dich die Zwerge nicht wieder erwecken."
Und als sie daheim den Spiegel befragte:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete er endlich:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."
Da hatte ihr neidisches Herz Ruhe, so gut ein neidisches Herz Ruhe haben kann.
Die Zwerglein, wie sie abends nach Haus kamen, fanden Schneewittchen auf der Erde liegen, und es ging kein Atem mehr aus seinem Mund, und es war tot. Sie hoben es auf suchten, ob sie was Giftiges fänden, schnürten es auf, kämmtenくしでとかす(käm·me) ihm die Haare, wuschen es mit Wasser und Wein, aber es half役立つ(hel·fen) alles nichts; das liebe Kind war tot und blieb tot.
Sie legten es auf eine Bahre棺台 und setzten sich alle siebene daran und beweinten悼む(be·wei·nen) es und weinten(wei·nen) drei Tage lang.
Da wollten sie es begraben, aber es sah noch so frisch aus wie ein lebender Mensch生きている人 und hatte noch seine schönen, roten Backen.
Sie sprachen: "Das können wir nicht in die schwarze Erde versenken,"
und ließen einen durchsichtigen Sarg透けて見える柩 von Glas machen, daß man es von allen Seiten sehen konnte,
legten es hinein und schrieben mit goldenen Buchstaben金の文字 seinen Namen darauf und daß es eine Königstochter wäre.
Dann setzten sie den Sarg hinaus auf den Berg, und einer von ihnenうち一人は blieb immer dabei und bewachte(be·wa·chen) ihn.
Und die Tiere kamen(kom·men) auch und beweinten Schneewittchen, erst eine Euleフクロウ dann ein Rabe.カラス zuletzt ein Täubchen.
Nun lag Schneewittchen lange, lange Zeit in dem Sarg und verweste朽ち果てる(ver·we·sen) nicht, sondern sah aus, als wenn es schliefe,
denn es war noch so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz.
Es geschah起こる(ge·sche·hen) aber, daß ein Königssohn in den Wald geriet行き着く(ge·ra·ten) und zu dem Zwergenhaus kam, da zu übernachten.泊まる
Er sah auf dem Berg den Sarg und das schöne Schneewittchen darin und las, was mit goldenen Buchstaben darauf geschrieben war.
Da sprach er zu den Zwergen: "Laßt mir den Sarg, ich will euch geben, was ihr dafür haben wollt望むもの "
Aber die Zwerge antworteten: "Wir geben ihn nicht für alles Gold in der Welt."
Da sprach er: "So schenkt贈る mir ihn, denn ich kann nicht leben, ohne Schneewittchen zu sehen, ich will es ehren大事にする und hochachten崇敬する wie mein Liebstes."
Wie er so sprach, empfanden感じる(emp·fin·den) die guten Zwerglein Mitleid同情 mit ihm und gaben ihm den Sarg.
Der Königssohn ließ ihn nun von seinen Dienern auf den Schultern forttragen.運び去る(fort|tra·gen)
Da geschah es, daß sie über einen Strauch灌木 stolperten,つまずく(stol·pern) und von dem Schüttern衝撃 fuhr(fah·ren) der giftige Apfelgrütz,毒リンゴの粕(Grüt·ze) den Schneewittchen abgebissenかみ取る(ab|bei·ßen) hatte, aus dem Hals.
Und nicht lange, so öffnete es die Augen, hob(he·ben) den Deckel vom Sarg棺桶のふた in die Höhe und richtete sich体を起こす(auf|rich·ten) auf und war wieder lebendig.
"Ach Gott, wo bin ich?" rief es.
Der Königssohn sagte voll Freude: "Du bist bei mir," und erzählte, was sich zugetragen起こる(zu|tra·gen) hatte, und sprach:
"Ich habe dich lieber als alles auf der Welt; komm mit mir in meines Vaters Schloß, du sollst meine Gemahlin werden."
Da war ihm Schneewittchen gut答える und ging mit ihm, und ihre Hochzeit ward mit großer Pracht und Herrlichkeit麗さと栄光に angeordnet.配する(an|ord·nen)
Zu dem Feste wurde aber auch Schneewittchens gottlose Stiefmutter eingeladen.
Wie sie sich nun mit schönen Kleidern angetan hatte,夢中にさせている(an|tun) trat sie vor den Spiegel und sprach:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Der Spiegel antwortete:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber die junge Königin ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Da stießを発する(aus|sto·ßen) das böse Weib einen Fluchののしり aus, und ward ihr so angst,心配になる so angst, daß sie sich nicht zu lassen wußte.
Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen, doch ließ es ihr keine Ruhe, sie mußte fort行かなくてはならない und die junge Königin sehen.
Und wie sie hineintrat, erkannte sie Schneewittchen, und vor Angst und Schrecken不安と驚き stand sie da und konnte sich nicht regen.身動きする
Aber es waren schon eiserne Pantoffel鉄製のスリッパ über Kohlenfeuer炭火 gestellt(stel·len) und wurden mit Zangenペンチ hereingetragen(ein|tra·gen) und vor sie hingestellt.場所に置く(ein|tra·gen)
Da mußte sie in die rotglühenden赤熱した Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel.
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete der Spiegel:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."
Da war sie zufrieden, denn sie wußte, daß der Spiegel die Wahrheit sagte. Schneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner, und als es sieben Jahre alt war, war es so schön, wie der klare Tag und schöner als die Königin selbst. Als diese einmal ihren Spiegel fragte:
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete er:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr."
Da erschrak die Königin und ward gelb und grün vor Neid. Von Stund an, wenn sie Schneewittchen erblickte, kehrte sich ihr das Herz im Leibe herum - so haßte sie das Mädchen. Und der Neid und Hochmut wuchsen wie ein Unkraut in ihrem Herzen immer höher, daß sie Tag und Nacht keine Ruhe mehr hatte. Da rief sie einen Jäger und sprach: "Bring das Kind hinaus in den Wald, ich will's nicht mehr vor meinen Augen sehen. Du sollst es töten und mir Lunge und Leber zum Wahrzeichen mitbringen." Der Jäger gehorchte und führte es hinaus, und als er den Hirschfänger gezogen hatte und Schneewittchens unschuldiges Herz durchbohren wollte, fing es an zu weinen und sprach: "Ach, lieber Jäger, laß mir mein Leben! Ich will in den wilden Wald laufen und nimmermehr wieder heimkommen." Und weil es gar so schön war, hatte der Jäger Mitleiden und sprach: "So lauf hin, du armes Kind!" Die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben, dachte er, und doch war's ihm, als wäre ein Stein von seinem Herzen gewälzt, weil er es nicht zu töten brauchte. Und als gerade ein junger Frischling dahergesprungen kam, stach er ihn ab, nahm Lunge und Leber heraus und brachte sie als Wahrzeichen der Königin mit. Der Koch mußte sie in Salz kochen, und das boshafte Weib
Nun war das arme Kind in dem großen Wald mutterseelenallein
Als es ganz dunkel geworden war, kamen die Herren von dem Häuslein
Der erste sprach:
"Wer hat auf meinem Stühlchen gesessen?'
Der zweite: "Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?
Der dritte: "Wer hat von meinem Brötchen genommen?
Der vierte: "Wer hat von meinem Gemüschen gegessen?"
Der fünfte: "Wer hat mit meinem Gäbelchen gestochen?
Der sechste: "Wer hat mit meinem Messerchen geschnitten?
Der siebente: "Wer hat aus meinem Becherlein Getrunken?
Dann sah
"Spieglein, Spieglein. an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Da antwortete der Spiegel:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,
Aber Schneewittchen über den Bergen Bei den sieben Zwergen Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Da erschrak
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Da antwortete er wie sonst:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber Schneewittchen über den Bergen Bei den sieben Zwergen Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Als sie das hörte, lief ihr alles Blut zum Herzen
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Da antwortete er wie vorher:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber Schneewittchen über den Bergen Bei den sieben Zwergen Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Als sie den Spiegel so reden hörte, zitterte
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
so antwortete er endlich:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."
Da hatte ihr neidisches Herz Ruhe, so gut ein neidisches Herz Ruhe haben kann.
Die Zwerglein, wie sie abends nach Haus kamen, fanden Schneewittchen auf der Erde liegen, und es ging kein Atem mehr aus seinem Mund, und es war tot. Sie hoben es auf suchten, ob sie was Giftiges fänden, schnürten es auf, kämmten
"Spieglein, Spieglein an der Wand, Wer ist die Schönste im ganzen Land?"
Der Spiegel antwortete:
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, Aber die junge Königin ist noch tausendmal schöner als Ihr."
Da stieß