Ein Königssohn gibt seiner Braut einen Ring zum Andenken, als er zu seinem sterbenden Vater reiten muss. Der nimmt ihm das Versprechen ab, eine andere zu heiraten.

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Die zwölf Jäger

Die 12 Jäger und die Spinnrädchen (Illustration von Friedrich Holbein)
Es war einmal ein Königssohn, der hatte eine Braut婚約者 und hatte sie sehr lieb. Als er nun bei ihr saß und ganz vergnügt war, da kam die Nachricht, daß sein Vater todkrank危篤の läge(lie·gen) und ihn noch vor seinem Ende zu sehen verlangte.(ver·lan·gen) Da sprach er zu seiner Liebsten: "Ich muß nun fort und muß dich verlassen, da geb ich dir einen Ring zu meinem Andenken.記念に Wann ich König bin, komm ich wieder und hol(ho·len) dich heim." Da ritt(rei·ten) er fort, und als er bei seinem Vater anlangte,(an|lan·gen) war dieser sterbens krank und dem Tode nah. Er sprach zu ihm: "Liebster Sohn, ich habe dich vor meinem Ende noch einmal sehen wollen, versprich mir, nach meinem Willen私の意志に従って dich zu verheiraten," und nannteを挙げる(nen·nen) ihm eine gewisse Königstochter,とある王の娘 die sollte seine Gemahlin werden. Der Sohn war so betrübt,悲しんでいる(be·trü·ben) daß er sich gar nicht bedachte,(be·den·ken) sondern sprach: "Ja, lieber Vater, was Euer Wille ist, soll geschehen,御心のままに" und darauf schloß(schlie·ßen) der König die Augen und starb.

Als nun der Sohn zum König ausgerufen布告する(aus|ru·fen) und die Trauerzeit服喪期間 verflossen過ぎ去る(ver·flie·ßen) war, mußte er das Versprechen halten, das er seinem Vater gegeben hatte, und ließ um die Königstochter werben, und sie ward ihm auch zugesagt. Das hörte(hö·ren) seine erste Braut und grämte深く悲しむ(grä·men) sich über die Untreue不誠実 so sehr, daß sie fast verging.(ver·ge·hen) Da sprach ihr Vater zu ihr: "Liebstes Kind, warum bist du so traurig? Was du dir wünschest, das sollst du haben." Sie bedachte sich(be·den·ken) einen Augenblick,一瞬 dann sprach sie: "Lieber Vater, ich wünsche mir elf Mädchen, von Angesicht, Gestalt姿 und Wuchs体格 mir völlig gleich." Sprach der König: "Wenns möglich ist,それが可能なら soll dein Wunsch erfüllt werden," und ließ in seinem ganzen Reich王国中 so lange suchen,長い間 bis elf Jungfrauen gefunden waren, seiner Tochter von Angesicht, Gestalt und Wuchs völlig gleich.

Als sie zu der Königstochter kamen, ließ diese zwölf Jägerkleider machen,作らせる eins wie das andere,同じように und die elf Jungfrauen mußten die Jägerkleider anziehen, und sie selber zog(an|zie·hen) das zwölfte an. Darauf nahm sie Abschied vonに別れを告げる ihrem Vater und ritt mit ihnen fort und ritt an den Hof ihres ehemaligen Bräutigams,婚約者 den sie so sehr liebte. Da fragte sie an, ob er Jäger brauchte, und ob er sie nicht alle zusammen in seinen Dienst nehmenを雇う wollte. Der König sah sie an und erkannte sie nicht; weil es aber so schöne Leute waren, sprach er ja, er wollte sie gerne nehmen; und da waren sie die zwölf Jäger des Königs.

Der König aber hatte einen Löwen, das war ein wunderliches Tier, denn er wußte alles Verborgene隠している事 und Heimliche.秘密にしてるる事 Es trug sich起こる(zu|tra·gen) zu, daß er eines Abends zum König sprach: "Du meinst, du hättest da zwölf Jäger?" - "Ja," sagte der König, "zwölf Jäger sinds." Sprach der Löwe weiter: "Du irrst dich,思い違いをする(ir·ren) das sind zwölf Mädchen." Antwortete der König: "Das ist nimmermehr...ない wahr, wie willst du mir das beweisen?証明する(be·wei·sen)" - "O, laß nur Erbsenエンドウ豆 in dein Vorzimmer玄関の間 streuen,まく" antwortete der Löwe, "da wirst dus gleich sehen.すぐにわかる Männer haben einen festen Tritt, wenn die über Erbsen hingehen, regt身動きする(re·gen) sich keine, aber Mädchen, die trippelnちょこちょこ歩く und trappelnとことこ und schlurfeln,引きずって und die Erbsen rollen." Dem König gefiel der Rat助言 wohl, und er ließ die Erbsen streuen.

Es war aber ein Diener des Königs, der war den Jägern gut, und wie er hörte, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden,試される ging er hin und erzählte ihnen alles wieder und sprach: "Der Löwe will dem König weismachen,信じ込ませる(weis|ma·chen) ihr wärt Mädchen." Da dankte ihm die Königstochter und sprach hernachそのあとで zu ihren Jungfrauen: "Tut euch(an|tun) Gewalt an und tretet fest auf die Erbsen." Als nun der König am andern Morgen die zwölf Jäger zu sich rufen ließ, und sie ins Vorzimmer kamen, wo die Erbsen lagen,(lie·gen) so traten(tre·ten) sie so fest darauf und hatten einen so sichern starken Gang, daß auch nicht eine rollte oder sich bewegte. Da gingen sie wieder fort, und der König sprach zum Löwen: "Du hast mich belogen,(be·lü·gen) sie gehen ja wie Männer." Antwortete der Löwe: "Sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angetan. Laß nur einmal zwölf Spinnräder紡ぎ車 ins Vorzimmer bringen, so werden sie herzukommen und werden sich daran freuen, und das tut kein Mann." Dem König gefiel der Rat, und er ließ die Spinnräder ins Vorzimmer stellen.

Der Diener aber, ders redlich誠実な mit den Jägern meinteにを持っている, ging hin und entdeckte打ち明ける ihnen den Anschlag.陰謀 Da sprach die Königstochter, als sie allein waren, zu ihren elf Mädchen: "Tut euch Gewalt an und blickt euch nicht um nach den Spinnrädern." Wie nun der König am andern Morgen seine zwölf Jäger rufen ließ, so kamen sie durch das Vorzimmer und sahen die Spinnräder gar nicht an. Da sprach der König wiederum zum Löwen: "Du hast mich belogen, es sind Männer, denn sie haben die Spinnräder nicht angesehen." Der Löwe antwortete: "Sie habens gewußt, daß sie sollten auf die Probe gestellt werden, und haben sich Gewalt angetan." Der König aber wollte dem Löwen nicht mehr glauben.

Die zwölf Jäger folgten dem König beständig事あるごと zur Jagd, und er hatte sie je länger je lieber. Nun geschah(ge·sche·hen) es, daß, als sie einmal auf der Jagd waren, Nachricht kam, die Braut des Königs wäre im Anzug.近づきつつある Wie die rechte Braut das hörte, tats ihr so weh,痛む daß es ihr fast das Herz abstieß,に反発を覚えさせる(ab|sto·ßen) und sie ohnmächtig気絶した auf die Erde fiel. Der König meinte, seinem lieben Jäger sei etwas begegnet,降りかかる(begegnn) lief(lau·fen) hinzu und wollte ihm helfen, und zog(aus|zie·hen) ihm den Handschuh手袋 aus. Da erblickte er den Ring, den er seiner ersten Braut gegeben, und als er ihr in das Gesicht sah, erkannte er sie. Da ward sein Herz so gerührt, daß er sie küßte, und als sie die Augen aufschlug,目を見開く(auf|schla·gen) sprach er: "Du bist mein und ich bin dein, und kein Mensch auf der Welt kann das ändern." Zu der andern Braut aber schickte er einen Boten使いの者 und ließ sie bitten, in ihr Reich zurückzukehren, denn er habe schon eine Gemahlin, und wer einen alten Schlüssel wiedergefunden habe, brauche den neuen nicht. Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und der Löwe kam wieder in Gnade,寵愛 weil er doch die Wahrheit真実 gesagt hatte.