Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm 'Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.'

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Hans im Glück

(Quelle: https://www.steffis-hexenkueche.com/de/blog/maerchen-hans-im-glueck)
Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm 'Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.' Der Herr antwortete 'du hast mir treu忠実に und ehrlich正直に gedient(die·nen), wie der Dienst war, so soll der Lohn sein,' und gab ihm ein Stück Gold金塊, das so groß als Hansens Kopf war. Hans zog(zie·hen) ein Tüchlein(Tuch) aus der Tasche, wickelte(wi·ckeln) den Klumpen塊り hinein, setzte ihn auf die Schulter und machte sich auf den Weg nach Haus. Wie er so dahinging過ぎ去る(dahin..) und immerし続ける ein Bein vor das andere setzte脚を前に進める, kam ihm ein Reiter馬に乗った人 in die Augen, der frisch und fröhlich auf einem muntern元気のよい Pferd vorbeitrabte走る去る(tra·ben). 'Ach,' sprach Hans ganz laut, 'was ist das Reiten馬乗り ein schönes Ding!なんていいんだろう da sitzt einer wie auf einem Stuhl椅子に座るかのように, stößtぶつかる(sto·ßen) sich an keinen Stein, spartを節約するく(spa·ren) die Schuh, und kommt fort(fort|kom·men), er weiß nicht wie.' Der Reiter, der das gehört hatte, hielt anを止める(an|hal·ten) und rief 'ei, Hans, warum laufst(lau·fen) du auch zu Fuß?' 'Ich muß ja wohl,' antwortete er, 'da habe ich einen Klumpen heim zu tragen: es ist zwar Gold, aber ich kann den Kopf dabei nicht gerad haltenまっすぐに保つ, auch drückt(drü·cken) mirs auf die Schulter.' 'Weißt du wasあのね,' sagte der Reiter, 'wir wollen tauschen交換する: ich gebe dir mein Pferd, und du gibst mir deinen Klumpen.' 'Von Herzen gern,' sprach Hans, 'aber ich sage Euch, Ihr müßt Euch damit schleppen重いものを運ぶ.' Der Reiter stieg ab(ab|stei·gen), nahm das Gold und half(auf|hel·fen) dem Hans hinauf, gab ihm die Zügel手綱 fest in die Hände und sprach 'wenns nun recht geschwind soll gehen速く進む, so mußt du mit der Zunge schnalzen鳴らす und hopp hopp rufen.'

Bild: George Hinke (1883 - 1953) (Quelle: https://www.childstories.org/de/hans-im-glueck-24.html)
Hans war seelenfroh心から喜ぶ, als er auf dem Pferde saß und so frank und freiぱっぱと自由に dahinritt(rei·ten). Über ein Weilchenしばらくして fiels ihmの念頭にうかぶ(ein|fal·len) ein, es sollte noch schneller gehen, und fing an mit(an|fan·gen) der Zunge zu schnalzen鳴らす und hopp hopp zu rufen. Das Pferd setzte sich in starken Trab力強い走り, und ehe sichs Hans versah'あっという間に war er abgeworfen(ab|wer·fen) und lag in einem Graben, der die Äcker von der Landstraße trennte離れた(tren·nen). Das Pferd wäre auch durchgegangen, wenn es nicht ein Bauer auf gehalten hätte, der des Weges kam und eine Kuh vor sich hertrieb追い立てる(trei·ben). Hans suchte確認する seine Glieder手足 zusammen und machte sich wieder auf die Beine立ち上がる. Er war aber verdrießlich腹が立つ(ver·drie·ßen) und sprach zu dem Bauer 'es ist ein schlechter Spaß面白くもない, das Reiten馬に乗る, zumal特に, wenn man auf so eine Mähre牝馬 gerät, wie diese, die stößt und einen herabwirft(ab|wer·fen), daß man den Hals brechen kann; ich setze mich nun und nimmermehrもはや二度とない wieder auf. Da lob ich mir気に入った(lo·ben) Eure Kuh, da kann einer mit Gemächlichkeitゆっくりした hinterhergehen後ろについて(her|ge·hen), und hat obendreinそのうえ seine Milch, Butter und Käse jeden Tag gewiß間違いなく. Was gäb ich darumそのために与える, wenn ich so eine Kuh hätte!' 'Nun,' sprach der Bauer, 'geschiehtに思われる(ge·sche·hen) Euch so ein großer Gefallen, so will ich Euch wohl気分よく die Kuh für das Pferd vertauschenと交換する.' Hans willigteに同意する(ein|wil·li·gen) mit tausend Freuden ein: der Bauer schwang sich aufs Pferd馬に飛び乗った(schwin·gen) und ritt eilig乗って行く(rei·ten) davon.

Hans trieb(trei·ben) seine Kuh ruhig vor sich her自分の前の方に und bedachte den glücklichen Handel. 'Hab ich nur ein Stück Brot, und daranそんな事 wird mirs noch nicht fehlen, so kann ich, sooftいつでも mirs beliebe好きなだけ, Butter und Käse dazu essen; hab ich Durst, so melk(mel·ken) ich meine Kuh und trinke Milch. Herzおまえ, was verlangst(ver·lan·gen) du mehr?' Als er zu einem Wirtshaus kam, machte er halt立ち止まる, aß in der großen Freude alles, was er bei sich hatte持っていたもの, sein Mittags- und Abendbrot, rein aufすっかり, und ließ sich für seine letzten paar Heller数ファージング ein halbes Glas Bierグラス半分のビール einschenkenをつぐ(ein|schen·ken). Dann trieb(zu|trei·ben) er seine Kuh weiter, immer nach dem Dorfe seiner Mutter zu. Die Hitze ward drückender重くのしかかる, je näher der Mittag kam, und Hans befandにいる(be·fin·den) sich in einer Heide, die wohl noch eine Stunde dauerte時間がかかるの(dau·ern). Da ward es ihm ganz heiß, so daß ihm vor Durst die Zunge am Gaumen上あご klebteにくっついている(kle·ben). 'Dem Dingこの事態には ist zu helfen対応できる'' dachte Hans, 'jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der Milch labenで〕元気を回復する.'

Bild: George Hinke (1883 - 1953) (Quelle: https://www.childstories.org/de/hans-im-glueck-24.html)
Er band sie an einen dürren Baum枯れ木, und da er keinen Eimer hatte, so stellte er seine Ledermütze皮の帽子(Müt·ze) unter, aber wie er sich auch bemühteどんなに頑張っても(be·mü·hen), es kam kein Tropfen Milch一滴のミルク zum Vorschein取り出す. Und weil er sich ungeschicktぎごちない dabei anstellte行う(an|stel·len), so gab ihm das ungeduldigeいらいらしながら Tier endlich mit einem der Hinterfüße einen solchen Schlagひどい一撃 vor den Kopf, daß er zu Boden taumelteよろめく(tau·meln) und eine Zeitlang sich gar nicht besinnen思い出す konnte, wo er war. Glücklicherweise kam gerade ein Metzger肉屋 des Weges移動中, der auf einem Schuhkarren手押し車 ein junges Schwein liegen hatte. 'Was sind das für Streiche!ひどい目' rief er und halfを助け起こす(auf|hel·fen) dem guten Hans auf. Hans erzählte(er·zäh·len), was vorgefallen(vor|fal·len) war. Der Metzger reichteを〕手渡す(rei·chen) ihm seine Flasche und sprach 'da trinkt einmal und erholt元気を取り戻す Euch. Die Kuh will wohl keine Milch geben, das ist ein altes Tier, das höchstensせいぜい noch zum Ziehen引っ張る(農耕用) taugt役に立つ(tau·gen) oder zum Schlachten屠殺.' 'Ei, ei,' sprach Hans und strich sichをなでる(strei·chen) die Haare über den Kopf, 'wer hätte das gedacht! es ist freilich gut, wenn man so ein Tier ins Haus abschlachten屠殺(とさつ)する kann, was gibts für Fleisch! aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht viel, es ist mir nicht saftig汁気 genug. Ja, wer so ein junges Schwein hätte! das schmeckt anders, dabei noch die Würste.' 'Hört, Hans,' sprach da der Metzger, 'Euch zuliebeの)ために will ich tauschen und will Euch das Schwein für die Kuh lassen.' 'Gott lohn Euch Eure Freundschaft,' sprach Hans, übergab譲り渡す ihm die Kuh, ließ sich das Schweinchen vom Karren losmachen離す und den Strick, woran es gebunden war, in die Hand geben. Hans zog weiter und überdachte, wie ihm doch alles nach Wunsch gingeすべて望みどおりに運ぶ, begegnete出会う ihm ja eine Verdrießlichkeit不愉快な事, so würde sie doch gleich wieder gutgemachtを〕償う.

Bild: George Hinke (1883 - 1953) (Quelle: https://www.childstories.org/de/hans-im-glueck-24.html)
Es gesellteに加わる sich danach ein Burschがさつ者 zu ihm, der trug(tra·gen) eine schöne weiße Gans unter dem Arm. Sie botenを〕呈する(bie·ten) einander die Zeitそれまでの経過, und Hans fing an, von seinem Glück zu erzählen, und wie er immer so vorteilhaft getauscht有利な交換 hätte. Der Bursch erzählte ihm, daß er die Gans zu einem Kindtaufschmaus幼児洗礼の宴(Schmaus) brächte. 'Hebt einmal,' fuhr er fort続ける(fort|fah·ren) und packte sie bei den Flügeln, 'wie schwer sie ist, die ist aber auch acht Wochen lang genudelt worden麺で肥育する(nu·deln). Wer in den Bratenロースト beißtをかじる(bei·ßen), muß sich das Fett油脂 von beiden Seiten abwischenふき取る.' 'Ja,' sprach Hans, und wog重さを量る(wie·gen) sie mit der einen Hand, 'die hat ihr Gewicht重量, aber mein Schwein ist auch keine Sau普通の雌豚でない.' Indessen sah sich見回す(um|se·hen) der Bursch nach allen Seiten ganz bedenklich怪しむ um, schüttelte振る auch wohl mit dem Kopf. 'Hört,' fing er darauf an, 'mit Eurem Schweine mags...かもしれない nicht ganz richtigまともな sein. In dem Dorfe, durch das ich gekommen bin, ist ebenちょっと前に dem Schulzen eins aus dem Stall gestohlen(steh·len) worden. Ich fürchte心配する(fürch·ten), ich fürchte, Ihr habts da in der Hand. Sie haben Leute ausgeschicktを〕派遣する(aus|schi·cken), und es wäre ein schlimmer Handelゆゆしい争い, wenn sie Euch mit dem Schwein erwischten捕らえる(er·wi·schen): das Geringste ist少なくとも, daß Ihr ins finstere真っ暗な Loch gesteckt(ste·cken) werdet(wer·den).' Dem guten Hans ward bang恐れる, 'ach Gott,' sprach er, 'helft mir aus der Not, Ihr wißt hier herum bessern Bescheid事情に詳しい, nehmt mein Schwein da und laßt mir Eure Gans.' 'Ich muß schon etwas aufs Spiel setzen,' antwortete der Bursche, 'aber ich will doch nicht schuld sein責任を負いたくない, daß Ihr ins Unglück geratetに陥る(ge·ra·ten).' Er nahm also das Seil in die Hand und trieb das Schwein schnell auf einen Seitenweg fort: der gute Hans aber ging, seiner Sorgen entledigtから〕逃れる, mit der Gans unter dem Arme der Heimat zu. 'Wenn ichs recht überlege,よく考えれば(ü·ber·le·gen)' sprach er mit sich selbst, 'habe ich noch Vorteilメリット bei dem Tausch: erstlichまず第一に den guten Braten, hernachそのあと die Menge von Fett脂肪の量, die herausträu feln wird垂れてくる(träu·feln), das gibt Gänsefettbrot auf ein Vierteljahr三か月分の, und endlich die schönen weißen Federn, die laß ich mir in mein Kopfkissenまくら stopfenに〕詰める, und darauf will ich wohl ungewiegt揺らす(wie·gen) einschlafen. Was wirdどんなに meine Mutter eine Freude haben!'

Bild: George Hinke (1883 - 1953) (Quelle: https://www.childstories.org/de/hans-im-glueck-24.html)
Als er durch das letzte Dorf gekommen war, stand da ein Scherenschleiferはさみ(Sche·re)研ぎ師 mit seinem Karren, sein Rad schnurrteごろごろ鳴らす, und er sang dazu.

'ich schleife die Schere und drehe geschwind(zu|se·hen), und hänge mein Mäntelchen nach dem Wind.'

Hans blieb stehen und sah(zu|se·hen) ihm zu; endlich redete(an|re·den) er ihn an und sprach 'Euch gehts wohl元気そう, weil Ihr so lustig bei Eurem Schleifen seid.' 'Ja,' antwortete der Scherenschleifer, 'das Handwerk hat einen güldenen Boden金[製gül·den]の土台. Ein rechter Schleifer本物の研ぎ使 ist ein Mann, der, sooft er in die Tasche greift(grei·fen), auch Geld darin findet. Aber wo habt Ihr die schöne Gans gekauft?' 'Die hab ich nicht gekauft, sondern für mein Schwein eingetauscht(ein|tau·schen).' 'Und das Schwein?' 'Das hab ich für eine Kuh gekriegt.手に入れる(krie·gen)' 'Und die Kuh?' 'Die hab ich für ein Pferd bekommen.' 'Und das Pferd?' 'Dafür hab ich

einen Klumpen Gold, so groß als mein Kopf, gegeben.' 'Und das Gold?' 'Ei, das war mein Lohn für sieben Jahre Dienst.' 'Ihr habt Euch jederzeit zu helfen gewußt,' sprach der Schleifer, 'könnt Ihrs nun dahin bringenをもたらす, daß Ihr das Geld in der Tasche springenポケットの中でお金が跳ねる hört, wenn Ihr aufsteht, so habt Ihr Euer Glück gemacht.' 'Wie soll ich das anfangen?' sprach Hans. 'Ihr müßt ein Schleifer werden wie ich; dazu gehört eigentlich nichts als..以外に無い ein Wetzstein砥石, das andere findet sich schon von selbst. Da hab ich einen, der ist zwar ein wenig schadhaft破損した, dafür sollt Ihr mir aber auch weiter nichts als Eure Gans geben; wollt Ihr das?' 'Wie könnt Ihr noch fragen,最早尋ねる事はない' antwortete Hans, 'ich werde ja zum glücklichsten最も幸せな Menschen auf Erden地球上で; habe ich Geld, sooft ich in die Tasche greife, was brauche ich da länger zu sorgen?' reichte(rei·chen) ihm die Gans hin, und nahm den Wetzstein in Empfangを受け取る(出迎え). 'Nun,' sprach der Schleifer und hob(auf|he·ben) einen gewöhnlichenふつうの schweren Feldstein, der neben ihm lag, auf, 'da habt Ihr noch einen tüchtigen優れた(tüch·tig) Stein dazu, auf dem sichs gut schlagen(schla·gen) läßt und Ihr Eure alten Nägel gerade klopfen könnt. Nehmt(auf|neh·men) ihn und hebt ihn ordendich auf.'

Hans lud(auf|la·den) den Stein auf und ging(wei·ter|ge·hen) mit vergnügtem興ずる(ver·gnü·gen) Herzen weiter; seine Augen leuchteten(leuch·ten) vor Freude, 'ich muß in einer Glückshaut geboren sein,' rief er aus 'alles, was ich wünsche, trifft的中する(ein|tref·fen) mir ein, wie einem Sonntagskind.' Indessen, weil er seit Tagesanbruch夜明け auf den Beinen歩いていた gewesen war, begann(be·gin·nen) er müde zu werden; auch plagte苦しめる ihn der Hunger, da er allen Vorrat蓄え auf einmalかつて in der Freude über die erhandelte Kuh aufgezehrt使い果たす(auf|zeh·ren) hatte. Er konnte endlich nur mit Mühe苦労しながら weitergehen und mußte jeden Augenblick今にも halt machen; dabei drückten ihn die Steine ganz erbärmlichひどい. Da konnte er sich des Gedankens nicht erwehren..を考えざるを得ない, wie gut es wäreどれほど良いだろう, wenn er sie gerade jetzt今すぐ nicht zu tragen brauchte. Wie eine Schneckeカタツムリのように kam er zu einem Feldbrunnen畑の井戸(Brun·nen) geschlichen忍び足で歩く(schlei·chen), wollte da ruhen und sich mit einem frischen Trunk labenで〕元気を回復する: damit er aber die Steine im Niedersitzen nicht beschädigte傷つける(be·schä·di·gen), legte er sie bedächtig慎重な neben sich auf den Rand des Brunnens井戸の縁. Darauf setzte er sich nieder und wollte sich zum Trinken bücken身をかがめる, da versahを〕怠る(ver·se·hen) ers, stießにぶつける(an|sto·ßen) ein klein wenig an, und beide Steine plumpten hinab下へ.

Bild: George Hinke (1883 - 1953) (Quelle: https://www.childstories.org/de/hans-im-glueck-24.html)
Hans, als er sie mit seinen Augen in die Tiefe hatte versinken sehen, sprang vor Freuden auf, kniete dann nieder und dankte Gott mit Tränen in den Augen, daß er ihm auch diese Gnadeお慈悲 noch erwiesen und ihn auf eine so gute Artとても良い方法で, und ohne daß er sich einen Vorwurf責め zu machen brauchte必要とする(brau·chen), von den schweren Steinen befreit(be·frei·en) hätte, die ihm allein noch hinderlich支障〉になる gewesen wären. 'So glücklich wie ich,' rief er aus, 'gibt es keinen Menschen unter der Sonne.' Mit leichtem Herzen心も軽く und frei von aller Last重荷 sprang(sprin·gen) er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.