Es war einmal ein König, der war krank, und niemand glaubte, daß er mit dem Leben davonkäme...

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Das Wasser des Lebens

Illustration von George Cruikshank, 1876
Es war einmal ein König, der war krank, und niemand glaubte, daß er mit dem Leben davonkäme命拾いをする(助かる). Er hatte aber drei Söhne, die waren darüber betrübtを悲しませる, gingen hinunter in den Schloßgarten und weinten. Da begegneteに出会う ihnen ein alter Mann, der fragte sie nach ihrem Kummer. Sie sagten ihm, ihr Vater wäre so krank, daß er wohl sterben würde, denn es wollte ihm nichts helfen助ける術がない. Da sprach der Alte 'ich weiß ein Mittel方法, das ist das Wasser des Lebens, wenn er davon trinkt, so wird er wieder gesund: es ist aber schwer zu finden.' Der älteste sagte 'ich will es schonきっと finden,' ging zum kranken König und bat ihn, er möchte ihm erlauben.に.を許す auszuziehen出発する, um das Wasser des Lebens zu suchen, denn das könnteかもしれない ihn allein heilen. 'Nein,' sprach der König, 'die Gefahr dabei ist zu groß, lieber will ich sterben死んだ方がましだ.' Er bat aber so lange, bis der König einwilligte(ein|wil·li·gen). Der Prinz dachte in seinem Herzen 'bringe ich das Wasser, so bin ich meinem Vater der liebste und erbe跡継ぎ das Reich.'

Also machte er sich auf出発する(auf|ma·chen), und als er eine Zeitlang fortgeritten(rei·ten) war, stand da ein Zwerg auf dem Wege, der rief ihn an und sprach 'wo hinaus so geschwind?急いで, 'Dummer Knirpsチビ,' sagte der Prinz ganz stolz高慢に, 'das brauchst(brau·chen) du nicht zu wissen,' und ritt weiter. Das kleine Männchen aber war zornig腹を立てる geworden und hatte einen bösen Wunsch邪悪な願い getan. Der Prinz geriet行き着く(ge·ra·ten) bald hernachその後すぐに in eine Bergschlucht峡谷(Schlucht), und je weiterさらに er ritt, je engerより狭い taten sichになる die Berge zusammen, und endlich ward der Weg so eng狭い, daß er keinen Schritt weiter konnte; es war nicht möglich, das Pferd zu wenden方向転換する oder aus dem Sattel zu steigen, und er saß da wie eingesperrt閉じ込める(ein|sper·ren). Der kranke König wartete lange Zeit auf ihn, aber er kam nicht. Da sagte der zweite Sohn 'Vater, laßt mich ausziehen und das Wasser suchen,' und dachte bei sich 'ist mein Bruder tot, so fällt das Reich mir zu転がり込む(zu|fal·len).' Der König wollt ihn anfangs auch nicht ziehen lassen, endlich gab er nach. Der Prinz zog(fort|zie·hen) also auf demselben同じ Weg fort, den sein Bruder eingeschlagenを行く hatte, und begegnete auch dem Zwerg, der ihn anhielt(an|hal·ten) und fragte, wohin er so eilig wollte. 'Kleiner Knirps,' sagte der Prinz, 'das brauchst du nicht zu wissen,' und ritt fort, ohne sich weiter umzusehen配慮する. Aber der Zwerg verwünschte魔法をかけられた ihn, und er geriet(ge·ra·ten) wie der andere in eine Bergschlucht und konnte nicht vorwärts前へ und rückwärts後ろへ. So gehts aber den Hochmütigen高慢な.

Als auch der zweite Sohn ausblieb(aus|blei·ben), so erbot(er·bie·ten) sich der jüngste, auszuziehen und das Wasser zu holen, und der König mußte ihn endlich ziehen lassen. Als er dem Zwerg begegnete und dieser fragte, wohin er so eilig wolle, so hielt er an(an|hal·ten), gab ihm Rede und Antwort und sagte 'ich suche das Wasser des Lebens, denn mein Vater ist sterbenskrank重病の.' 'Weißt du auch, wo das zu finden ist?, 'Nein,' sagte der Prinz. 'Weil du dich betragenふるまう hast, wie sichs geziemt礼儀にかなっている(ge·zie·men), nicht übermütig横柄な wie deine falschen Brüder, so will ich dir Auskunft情報 geben und dir sagen, wie du zu dem Wasser des Lebens gelangstに至る. Es quilltわき出る(quel·len) aus einem Brunnen井戸 in dem Hofe eines verwünschten Schlosses魔法のかかった城, aber du dringst入り込む(drin·gen) nicht hinein, wenn ich dir nicht eine eiserne Rute鉄の(ei·sern)棒 gebe und zwei Laiberchen Brot一塊り(Laib). Mit der Rute schlag dreimal an das eiserne Tor des Schlosses, so wird es aufspringenぱっと開く(auf|sprin·gen): inwendig内側 liegen zwei Löwen, die den Rachen大きな口 aufsperren開ける, wenn du aber jedem ein Brot hineinwirfst(ein|wer·fen), so werden sie still, und dann eile dichを急ぐ(ei·len) und hol(ho·len) von dem Wasser des Lebens, bevor es zwölf schlägt, sonst schlägt das Tor wieder zu(zu|schla·gen) und du bist eingesperrt(ein|sper·ren).' Der Prinz dankte ihm, nahm die Rute und das Brot, und machte sich auf(auf|ma·chen) den Weg.

(Quelle: https://www.childstories.org/de/das-wasser-des-lebens-189.html)
Und als er anlangte, war alles so, wie der Zwerg gesagt hatte. Das Tor sprang beim dritten Rutenschlag auf, und als er die Löwen mit dem Brot gesänftigt hatteなだめる(be·sänf·ti·gen), trat er in das Schloß und kam in einen großen schönen Saal: darin saßen verwünschte Prinzen, denen zog(zie·hen) er die Ringe vom Finger, dann lag(lie·gen) da ein Schwert und ein Brot, das nahm er weg. Und weiter kam er in ein Zimmer, darin stand eine schöne Jungfrau, die freute sich, als sie ihn sah, küßte ihn und sagte, er hätte sie erlöst(er·lö·sen) und sollte ihr ganzes Reich haben, und wenn er in einem Jahre wiederkäme, so sollte ihre Hochzeit gefeiert werden. Dann sagte sie ihm auch, wo der Brunnen wäre mit dem Lebenswasser, er müßte sich aber eilen und daraus schöpfen汲む, eh es zwö lf schlüge. Da ging er weiter und kam endlich in ein Zimmer, wo ein schönes frischgedecktes Bett stand, und weil er müde war, wollt er erst ein wenig少しだけ ausruhen(aus|ru·hen). Also legte er sich und schlief ein: als er erwachte, schlug es dreiviertel auf zwölf12時に15分前. Da sprang(auf|sprin·gen) er ganz erschrocken驚く auf, lief(lau·fen) zu dem Brunnen und schöpfte daraus mit einem Becherコップ, der daneben standそばにあった, und eilte, daß er fortkam(fort|kom·men). Wie er eben zum eisernen Tor hinausging(hi·naus|ge·hen), da schlugs zwölf, und das Tor schlug so heftig zu(zu|schla·gen), daß es ihm noch ein Stück von der Ferseかかと wegnahmを取り去る(weg|neh·men).

Er aber war froh, daß er das Wasser des Lebens erlangt hatte, ging heimwärts und kam wieder an dem Zwerg vorbei. Als dieser das Schwert und das Brot sah, sprach er 'damit hast du großes Gut gewonnen, mit dem Schwert kannst du ganze Heere schlagen, das Brot aber wird niemals決して...ない all.' Der Prinz wollte ohne seine Brüder nicht zu dem Vater nach Haus kommen und sprach 'lieber Zwerg, kannst du mir nicht sagen, wo meine zwei Brüder sind? sie sind früher als ich nach dem Wasser des Lebens ausgezogen und sind nicht wiedergekommen.' 'Zwischen zwei Bergen steckenにある sie eingeschlossen(ein|schlie·ßen),' sprach der Zwerg, 'dahin habe ich sie verwünscht(ver·wün·schen), weil sie so übermütig waren.' Da bat(bit·ten) der Prinz so lange, bis der Zwerg sie wieder losließ(los|las·sen), aber er warnte(war·nen) ihn und sprach 'hüte dichに用心する(hü·ten) vor ihnen, sie haben ein böses Herz.'

Als seine Brüder kamen, freute er sich und erzählte ihnen, wie es ihm ergangen起きた事(er·ge·hen) wäre, daß er das Wasser des Lebens gefunden und einen Becher voll mitgenommen(mit|neh·men) und eine schöne Prinzessin erlöst hätte, die wollte ein Jahr lang auf ihn warten, dann sollte Hochzeit gehalten werden, und er bekäme ein großes Reich. Danach ritten sie zusammen fort und gerieten(ge·ra·ten) in ein Land, wo Hunger und Krieg飢きんと紛争 war, und der König glaubte schon, er müßte verderben破滅する, so groß war die Not困窮. Da ging der Prinz zu ihm und gab ihm das Brot, womit er sein ganzes Reich speisteに食べさせる(spei·sen) und sättigte満足させる(sät·ti·gen): und dann gab ihm der Prinz auch das Schwert, damit schlug er die Heere seiner Feinde und konnte nun in Ruhe und Frieden leben. Da nahm der Prinz sein Brot und Schwert wieder zurück, und die drei Brüder ritten weiter. Sie kamen aber noch in zwei Länder, wo Hunger und Krieg herrschten支配する(herr·schen), und da gab der Prinz den Königen jedesmal sein Brot und Schwert, und hatte nun drei Reiche三つの王国 gerettet. Und danach setzten sie sichに乗る auf ein Schiff und fuhren übers Meer. Während der Fahrt, da sprachen die beiden ältesten unter sich 'der jüngste hat das Wasser des Lebens gefunden und wir nicht, dafür wird ihm unser Vater das Reich geben, das uns gebührtに帰せられるべき(ge·büh·ren), und er wird unser Glück wegnehmen.' Da wurden sie rachsüchtig復讐心に燃えた und verabredeten申し合わせる(ver·ab·re·den) miteinander, daß sie ihn verderben堕落させる(ver·der·ben) wollten. Sie warteten, bis er einmal fest eingeschlafen war, da gossen注ぐ(gie·ßen) sie das Wasser des Lebens aus dem Becher und nahmen es für sich, ihm aber gossen sie bitteres Meerwasser苦い(bit·ter)海水 hinein.

Als sie nun daheim ankamen, brachte der jüngste dem kranken König seinen Becher, damit er daraus trinken und gesund werden sollte. Kaum...するやいなや aber hatte er ein wenig von dem bittern Meerwasser getrunken, so ward er noch kränker als zuvor. Und wie er darüber jammerte嘆く(jam·mern), kamen die beiden ältesten Söhne und klagten den jüngsten an(an|kla·gen), er hätte ihn vergiften毒殺する wollen, sie brächten ihm das rechte Wasser des Lebens und reichten差し出す(rei·chen) es ihm. Kaum hatte er davon getrunken, so fühlte(füh·len) er seine Krankheit verschwinden消滅する, und war stark und gesund wie in seinen jungen Tagen若い頃のように. Danach gingen die beiden zu dem jüngsten, verspottetenをあざける(ver·spot·ten) ihn und sagten 'du hast zwar das Wasser des Lebens gefunden, aber du hast die Mühe gehabt und wir den Lohn報酬; du hättest klüger sein und die Augen aufbehaltenを開いたままでいる sollen, wir haben dirs genommen, während du auf dem Meere eingeschlafen warst, und übers Jahr一年後, da holt sich einer von uns die schöne Königstochter. Aber hüte dich, daß du nichts davon verrätst漏らす(ver·ra·ten), der Vater glaubt dir doch nicht, und wenn du ein einziges Wort sagst, so sollst du noch obendreinそのうえ dein Leben verlieren, schweigst du aber, so soll dirs geschenkt(schen·ken) sein.'

Der alte König war zornig腹を立てている über seinen jüngsten Sohn und glaubte, er hätte ihm nach dem Leben getrachtetをねらう(trach·ten). Also ließ er den Hof廷臣 versammeln招集する und das Urteil über ihn sprechen, daß er heimlich密かに sollte erschossen werden. Als der Prinz nun einmal auf die Jagd ritt und nichts Böses vermutete と推測する(ver·mu·ten), mußte des Königs Jäger mitgehen. Draußen, als sie ganz allein im Wald waren, und der Jäger so traurig aussah, sagte der Prinz zu ihm 'lieber Jäger, was fehlt dir? どうかした?' Der Jäger sprach 'ich kanns nicht sagen und soll es dochそれはすべきです.' Da sprach der Prinz 'sage heraus, was es ist, ich will dirs verzeihen容赦する.' 'Ach', sagte der Jäger, 'ich soll Euch totschießen, der König hat mirs befohlen (be·feh·len).' Da erschrak (er·schre·cken) der Prinz und sprach 'lieber Jäger, laß mich leben, da geb ich dir mein königliches Kleid王家の衣服, gib mir dafür dein schlechtes.' Der Jäger sagte 'das will ich gerne tun, ich hätte doch nicht nach Euch schießen können.' Da tauschten 取り替える(tau·schen) sie die Kleider, und der Jäger ging heim, der Prinz aber ging weiter in den Wald hinein.

Über eine Zeitしばらくして, da kamen zu dem alten König drei Wagen mit Gold und Edelsteinen宝石 für seinen jüngsten Sohn: sie waren aber von den drei Königen geschickt, die mit des Prinzen Schwert die Feinde geschlagen und mit seinem Brot ihr Land ernährt食物を与える(er·näh·ren) hatten, und die sich dankbar bezeigenを示す wollten. Da dachte der alte König 'sollte mein Sohn unschuldig潔白な gewesen sein?, und sprach zu seinen Leuten 'wäre er noch am Leben, wie tut mirs so leidなんとも残念, daß ich ihn habe töten lassen.' 'Er lebt noch', sprach der Jäger, 'ich konnte es nicht übers Herz bringenそれをする気にはなれない, Euern Befehl auszuführen執行する(ausführen),' und sagte dem König, wie es zugegangen事が起こる(zu|ge·hen) war. Da fiel(fal·len) dem König ein Stein von dem Herzen, und er ließ in allen Reichen verkündigenを伝える, sein Sohn dürfte wiederkommen und sollte in Gnaden寵愛 aufgenommen werden.

Die Königstochter aber ließ eine Straße vor ihrem Schloß machen, die war ganz golden und glänzendすばらしい, und sagte ihren Leuten, wer darauf geradeswegsその道をまっすぐ zu ihr geritten(rei·ten) käme, das wäre der rechte, und den sollten sie einlassen中に入れてやる, wer aber danebenその横 käme, der wäre der rechte nicht, und den sollten sie auch nicht einlassen. Als nun die Zeit bald herum war, dachte der älteste, er wollte sich eilen, zur Königstochter gehen und sich für ihren Erlöser救済者 ausgebenと自称する, da bekäme er sie zur Gemahlin und das Reich daneben. Also ritt er fort, und als er vor das Schloß kam und die schöne goldene Straße sah, dachte er 'das wäre jammerschadeもったいない, wenn du darauf rittest,' lenkte ab他の方向に向ける(ab|len·ken) und ritt rechts nebenher右側. Wie er aber vor das Tor kam, sagten die Leute zu ihm, er wäre der rechte nicht, er sollte wieder fortgehen立ち去る. Bald darauf machte sich der zweite Prinz auf, und wie der zur goldenen Straße kam und das Pferd den einen Fuß daraufgesetzt載せる(auf|set·zen) hatte, dachte er 'es wäre jammerschade, das könnte etwas abtretenすり減らす,' lenkte ab und ritt links nebenher. Wie er aber vor das Tor kam, sagten die Leute, er wäre der rechte nicht, er sollte wieder fortgehen. Als nun das Jahr ganz herum war, wollte der dritte aus dem Wald fort zu seiner Liebsten reiten und bei ihr sein Leid悲しみ vergessen. Also machte er sich auf, und dachte immer an sie und wäre gerne schon bei ihr gewesen, und sah die goldene Straße gar nicht. Da ritt sein Pferd mitten darüber hin, und als er vor das Tor kam, ward es aufgetan(auf|tun), und die Königstochter empfing ihnを迎える(emp·fan·gen) mit Freuden und sagte, er wär ihr Erlöser und der Herr des Königreichs王国の君主, und ward die Hochzeit gehalten mit großer Glückseligkeit大きな喜び. Und als sie vorbei war過ぎ去って, erzählte sie ihm, daß sein Vater ihn zu sich entboten差し出す(bie·ten) und ihm verziehen移転する hätte. Da ritt er hin und sagte ihm alles, wie seine Brüder ihn betrogen(be·trü·gen) und er doch dazu geschwiegen(schwei·gen) hätte. Der alte König woll te sie strafen, aber sie hatten sich aufs Meer gesetzt und waren fortgeschifft und kamen ihr Lebtag nicht wieder.