Berlin, Paris und London verurteilen Israels Angriff in Katar
Nach einem mutmaßlich israelischen Angriff auf ein Gebäude, in dem die politische Führung der Hamas untergebracht war, in Doha, Katar, Schäden zu sehen.
Foto: Jon Gambrell/AP/dpa
(Quelle:https://www.suedostschweiz.ch/politik/londondoha-berlin-paris-und-london-verurteilen-israels-schlag-in-doha)
Drei Tage nach dem israelischen Angriff auf die Hamas-Führung in Katar haben die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens die Aktion scharf verurteilt. Der Luftschlag in der katarischen Hauptstadt Doha verletze die Souveränität des Emirats und berge das Risiko „einer weiteren Eskalation in der Region", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Zudem warnten die drei Regierungen, der Angriff gefährde angesichts des Kriegs im Gazastreifen die Chancen auf eine mögliche Verhandlungslösung. Eine solche könne sowohl ein Ende der Kämpfe ermöglichen als auch die Freilassung aller Geiseln aus der Hand der Hamas, die von zahlreichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird.
UN-Vollversammlung beschließt Erklärung zur Zweistaatenlösung
Die UN-Vollversammlung hat mit großer Mehrheit eine Erklärung zur Wiederbelebung der Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt verabschiedet. Darin wird die Schaffung eines souveränen Palästinenserstaates an der Seite Israels als Ziel festgehalten. Zugleich fordert das Dokument ausdrücklich die Entmachtung der im Gazastreifen herrschenden Hamas. 142 Staaten, darunter Deutschland, unterstützten die sogenannte „New Yorker Erklärung", die von Frankreich und Saudi-Arabien eingebracht worden war. Zehn Länder, darunter Israel, die USA und Argentinien, stimmten dagegen; zwölf enthielten sich. Die israelische Regierung reagierte mit scharfer Kritik auf das Mehrheitsvotum.
NATO will Ostflanke des Bündnisses stärken
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat die NATO eine Stärkung ihrer Ostflanke angekündigt. „Die NATO startet den Einsatz Eastern Sentry (Ost-Wächter), um unsere Verteidigungsposition entlang unserer Ostflanke weiter zu stärken", sagte Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel. Der Militäreinsatz werde „eine Reihe von Ressourcen" aus Ländern wie Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien umfassen und beginne „in den kommenden Tagen". In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 Drohnen tief in den Luftraum des EU- und NATO-Lands Polen eingedrungen. Mehrere der Drohnen wurden abgeschossen.
Trump kündigt Einsatz der Nationalgarde in Memphis an
US-Präsident Donald Trump hat die Entsendung der Nationalgarde nach Memphis im Bundesstaat Tennessee angekündigt. Ein konkreter Beginn des Einsatzes wurde bislang nicht genannt. Memphis ist nach Los Angeles und Washington, D.C. die dritte von Demokraten regierte Großstadt, in der Trump Soldaten einsetzen lässt. Das Weiße Haus begründete den Schritt mit einer angeblich stark gestiegenen Kriminalität. In einer Mitteilung hieß es, Memphis habe im vergangenen Jahr die höchste Rate an Gewaltverbrechen und die dritthöchste Mordrate der USA verzeichnet. Die örtliche Polizei widersprach dieser Darstellung. Nach ihren Angaben befindet sich die Kriminalität auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren.
USA und arabische Länder fordern Waffenruhe im Sudan
Die USA haben zusammen mit Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten zu einer dreimonatigen humanitären Waffenruhe im Sudan aufgerufen. Anschließend solle ein dauerhafter Waffenstillstand in Kraft treten, gefolgt von einem neunmonatigen Übergang zu einer zivilen Regierung, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der vier Länder, die vom US-Außenministerium veröffentlicht wurde. Der Sudan ist Schauplatz eines blutigen Machtkampfs zwischen der Armee von Militärherrscher Abdel-Fattah al-Burhan und der RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo. Bei dem seit April 2023 andauernden Bürgerkrieg wurden nach UN-Angaben zehntausende Menschen getötet.
Erdbeben erschüttert Osten Russlands
Vor der Küste der russischen Halbinsel Kamtschatka hat sich ein schweres Erdbeben der Stärke 7,4 ereignet. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte lag der Herd rund 111 Kilometer östlich der Hafenstadt Petropawlowsk-Kamtschatski in etwa 40 Kilometern Tiefe. Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum rief für die umliegende Region eine Tsunami-Warnung aus. Demnach könnten „gefährliche Wellen" in einem Radius von 300 Kilometern auftreten. Kamtschatka zählt zu den weltweit aktivsten Erdbebengebieten. Dort stoßen die pazifische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander, was regelmäßig zu starken Erschütterungen führt.